Feras Abou Shaar an seiner Nähmaschine (Foto: Lukas Ratius)

Max Ophüls im Zeichen der Mode

Anne Schubert   23.01.2020 | 08:30 Uhr

Film und Mode – das gehört für Feras Abou Shaar untrennbar zusammen. Mit dem Max Ophüls Festival hat er die Chance bekommen, seine Kreationen einem größeren Publikum zu präsentieren. Sogar Svenja Böttgers Kleid für die Eröffnung durfte er designen: etwas ganz Besonderes für den gebürtigen Syrer.

Die Designer des Schaufensters von Ophüls

Mehrere Meter ausgerollte Filmrollen, Modepuppen mit ausgefallenen Kleidern – die Schaufenster von Lolas Bistro überraschen in diesem Jahr. Hinter der ungewöhnlichen Dekoration stecken die Designer Feras Abou Shaar und Andrea Müller sowie Künstler Fred George. Kurz vor Weihnachten haben die drei das Projekt Festivalleiterin Svenja Böttger vorgestellt.  

Innerhalb kürzester Zeit ist ein spannendes Zusammenspiel zwischen Mode und Filmgeschichte entstanden. So sind die im Schaufenster verteilten Filmrollen auch in einigen Kleidern verarbeitet worden. „Das war gar nicht so einfach, bis zur Blauen Stunde alles rechtzeitig fertig zu bekommen. Doch über diese Chance habe ich mich sehr gefreut“, sagt Shaar, der vor dreieinhalb Jahren aus Syrien geflüchtet ist.

Maßgeschneiderte Kleider für die Festivalleiterin

Svenja Böttger bei der Blauen Stunde (Foto: Pasquale D'Angiolillo )
Svenja Böttger

Und auf den 37-Jährigen wartete noch ein weiteres Highlight. Svenja Böttger kam mit der Bitte auf Andrea Müller und ihn zu, ihr für die Eröffnung und für die Preisverleihung ein passendes Kleid zu kreieren. Für Shaar die perfekte Gelegenheit, seine Werke einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. „Man wird gesucht, man wird gefunden, man wird gesehen. Das ist das Schöne daran“, erzählt der Designer.

Saarbrücken als das Tor zur Welt

Für die Zukunft hat Shaar schon konkrete Pläne. Er würde gerne Kostüme für Filme und Theaterstücke anfertigen. Und auch eine kleine Modenschau in Saarbrücken möchte er bald auf die Beine stellen. Zunächst hat er aber die Fashion Week in Berlin in diesem Sommer fest im Blick.

Und eins steht für ihn dabei fest: Er wird im Saarland wohnen bleiben. „Saarbrücken ist zwar nicht die erste Adresse für Mode, doch die Stadt ist für mich eine zweite Heimat geworden“, schwärmt Shaar. „Karl Lagerfeld meinte einmal: Hamburg ist das Tor zur Welt. Und für mich ist es Saarbrücken.“

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