Intendant Dr. Franz Mai bei der Verleihung der Goldenen Europa (Foto: SR)

Start der "Europawelle Saar"

 

Damit die ARD einen Sender aus ihrer Familie verstößt, muss einiges passieren – der SR hätte es aber fast geschafft: Der "Stein des Anstoßes" war die "Europawelle Saar", die am 2. Januar 1964 auf Sendung ging.

Mit viel Musik und wenig Wort sollte die "Europawelle Saar" die Konkurrenz zum Unterhaltungsradio der Luxemburger Nachbarn bilden. Kritiker bemängelten jedoch die "Kulturlosigkeit" des neuen Senders. Die ARD drohte: Sollte der Saarländische Rundfunk seine angekündigten Programmpläne verwirklichen, könnte er nach übereinstimmender Ansicht der übrigen Intendanten nicht mehr länger Mitglied der ARD bleiben.

Doch der SR blieb seiner Linie treu, Intendant Dr. Franz Mai konterte sogar: "Wenn die ARD alle Brücken zu uns abbricht, sind wir fest entschlossen, auf andere Weise unser Leben zu fristen." Doch dazu kam es nicht. Stattdessen wurde die Europawelle, empfangbar sogar jenseits der Mauer in der DDR, zum Aushängeschild des SR und zum Vorbild der Popwellen in der ARD. Auch der Disc-Jockey war eine Innovation der "Europawelle". Clay Sherman, Manfred Sexauer, Dieter Thomas Heck, Erich Werwie oder Franz Enno Spielhagen wurden den meisten Hörern schon bald zu vertrauten Partnern des Alltags und Erfolgssendungen wie "Hallo Twen", "Drugstore 1421" oder "Die deutsche Schlagerparade" fanden europaweit ihre Zuhörer.

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Video [Archiv, Länge: 01:38 Min.]
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