SR-Online
Zeitzeugen Biografien: Renate Hessedenz

Recycling, als es noch gar nicht so hieß


Man hat eigentlich alles verwertet. Das Abfallprodukt vom Hochofen, das Gichtgas, ist ja sehr giftig, und man konnte es nicht als Haushaltsgas verkaufen. Abfackeln hat man das Ganze auch nicht unendlich können. Dann hat man sich dazu entschlossen, alles, was auf der Hütte geheizt und verbrannt wird, mit diesem Gichtgas zu machen. Das war dann auch schon eine Verwertung, ein Recycling - etwas, was man normalerweise giftig in die Luft geblasen hätte.

Die haben die Gebläsemaschinen als Gasmotoren bauen lassen und sie mit diesem Gichtgas angetrieben. Auch in der Kokerei: Aus der Kohle wurde der Koks mit Gichtgas gemacht. Das Koksgas, das nicht so giftig ist, hat man dann an die Haushalte als Haushaltsgas verkauft. Auch in den Wind-Erhitzern, wo der Wind wieder aufgeheizt wurde, hat man mit Gichtgas gearbeitet. Alles, was man verwerten konnte, hat man verwertet. Die hatten schon ein gewisses Bewusstsein für die Umwelt.

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