SR-Online
Zeitzeugen Biografien: Renate Hessedenz

"Auf die Hütt"


‚Mein Hütt, das ist mein Hütt.’ Wenn ich die Besucherbegleitungen mache, sage ich nicht: ‚Ich gehe Fremdenführungen machen.’ Ich sage: ‚Ich geh’ auf die Hütt!’ Genau wie früher. ‚Auf die Hütt.’

Ich muss auch sagen, so was wie Besucherbegleiter auf dem Weltkulturerbe kann man eigentlich nur machen, wenn man mit dem Herzen dabei ist. Das kann man nicht machen, um Geld zu verdienen, um einen Job zu machen. Sondern man muss schon so ein bisschen mit dem Herzen dabei sein.

Das heißt nicht unbedingt, dass man ein ehemaliger Mitarbeiter sein muss. Es gibt auch Menschen aus Völklingen und Umgebung, die mit der Hütte groß geworden sind, die zwar nicht da gearbeitet haben, die aber auch ihr Herz an die Hütte verloren haben. Die machen genauso Besucherbegleitungen wie ein Ehemaliger. Aber wie gesagt, das Herz muss dabei sein. Man muss glücklich sein, dass sie noch steht. Wenn man mit dem Hintergedanken kommt: ‚Mein Gott, würd‘ das Ding da nur zusammenfallen’, dann braucht man erst gar nicht hinzugehen.

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