Christoph Borgans' Weg zum Safari Guide
Die dritte Woche von SR 3 Reporter Christoph Borgans bei seiner Ausbildung zum Safari Guide in Südafrika. Ein großes Thema dabei: Spurenlesen. Und das ist wirklich eine Herausforderung. Wenn Sie wollen, können Sie sich hier auch mal als Spurenleser versuchen.
Christoph sitzt in einer Lodge in Südafrika und genießt sein Mittagessen. Hier im Wildreservat Dinokeng nördlich von Johannesburg absolviert der 40-Jährige seit einigen Wochen eine Ausbildung zum Safari Guide, auch Ranger genannt.
Vor etwa zwei Wochen hat Moderator Michael Friemel zum ersten Mal mit ihm gesprochen. Damals umgeben von Grillenzirpen, heute grasen zehn Meter von ihm entfernt Antilopen und Zebras. Und im Fluss – direkt neben der Lodge, wo Christoph zu Mittag isst – schwimmt ein Krokodil.
Spurenlesen: "Ein bisschen wie beim Tatort"
Beim letzten Gespräch mit Michael hat Christoph erzählt, dass er sein Spurenlesen noch üben müsse. Wie ist es ihm denn in der Zwischenzeit ergangen?
Das Spurenlesen sei wirklich schwer, sagt er. "Man wird so richtig ins kalte Wasser gestoßen. Das heißt man geht raus in den Busch, der Ausbilder nimmt einen Stock und umkreist im Sand irgendwas." Das können Fußabdrücke, Dunghaufen oder aber auch Schlammspuren an Bäumen sein. Und dann sei es ähnlich wie beim Tatort: Man müsse Spuren suchen und Sachen zusammen kombinieren.
Findet man zum Beispiel ein Haar im Schlamm, dann kann das Hinweise auf die Tierart geben, die hier unterwegs war. Ein helles, graues Haar könnte etwa zu einem Warzenschwein und ein schwarzes zu einem Gnu oder einem Büffel gehören.
Wenn die Spuren im Regen verschwinden
Um das Spurenlesen zu bestehen, müsse man 60 Prozent schaffen, erklärt Christoph. "Da denkt man am Anfang: 'Das klappt ja nie...'". Mit der Zeit habe er sich dann aber "reingewurschtelt". Die Prüfung war am 13. April, aber weil es kurz vorher angefangen hat zu regnen, ist das Ergebnis nicht in die Gesamtwertung mit eingeflossen.
Stattgefunden hat die Prüfung aber trotzdem. Und weil die Ausbilder trotz Regen und verwischter Spuren die Auszubildenden prüfen mussten, haben sie sich dann anstatt Spuren im Sand vermehrt Hinterlassenschaften von Tieren angeschaut – auch viele, die sich noch nicht gesehen hatten.
"Dann kniet man da, schaut es sich von allen Seiten an, riecht auch mal dran und dann denkt man sich 'Scheiße'. Und das ist es ja auch, aber die Frage ist ja welche", erzählt Christoph und lacht.
Prüfung bestanden
Am Ende hat Christoph 73 Prozent in der Prüfung erreicht. Und auch wenn das Ergebnis nicht in der Gesamtwertung zählt, gelohnt hat sich die Mühe trotzdem. Denn er ist jetzt in Besitz eines kleinen Aufnähers: "Track and Sign – Level 1", also Spurenlesen Level 1, steht darauf geschrieben.
Christophs Freundin Lucia Reichard, auch Lucy genannt, hat sogar richtig abgesahnt und es mit einem Prüfungsergebnis von 80 Prozent direkt zu Level 2 geschafft.
Versuchens Sie sich doch mal im Spurenlesen
Frage 1 von 5
Wer hat hier seinen Fußabdruck hinterlassen?
Christophs Ausbildung zum Safari-Guide
Die erste Woche (Audio)
Die zweite Woche (Beitrag)
Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" am 18.04.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.