Mit Kleinigkeiten anderen eine Freude machen. (Foto: Pixabay/blickpixel)

Wie nachhaltig sind nachhaltige Fonds?

Karin Mayer   05.12.2018 | 15:58 Uhr

In Sonnen- und Windstrom investieren und damit Geld verdienen? Das versprechen viele Fondsanbieter. Wer auf ökologische Geldanlagen setzt, sollte aber das Risiko nicht aus den Augen verlieren.

Etwas für die Umwelt tun, Kinderarbeit vermeiden – damit werben Fondanbieter für ihre Geldanlagen. Allein auf edle Motive solle man aber nicht vertrauen, sagt Thomas Beutler von der Verbraucherzentrale des Saarlandes. Seine Erfahrung: Die Anleger gingen damit teilweise Risiken ein, die sie niemals vermutet hätten.

Vorher Informieren

Klar, das Verkaufsprospekt ist lang. Komplett lesen möchte es keiner - wichtig ist aber, dass sie sich über die Kosten informieren. Verbraucherschützer Thomas Beutler stößt dabei häufig auf Kosten von 10 Prozent. Für ihn stellt sich dann die Frage, was der Anleger noch verdienen kann.

Zudem gehen die Sparer teilweise ein hohes Risiko ein: Nicht nur der Totalverlust des Geldes ist möglich, teilweise verpflichten sich die Anleger mit der Unterschrift auch noch, Geld nachzuschießen, um Schulden zu bezahlen.

Außerdem müssen Anleger häufig nachrangige Forderungen unterschreiben. Das heißt: Alle Gläubiger werden zuerst bedient. Wer das gelesen hat, wird Abstand von der Geldanlage nehmen, so Thomas Beutler.  

Nachhaltig ist kein geschützter Begriff

Wer im Internet nach nachhaltigen Geldanlagen sucht, hat die Qual der Wahl. Ein Grund: Der Begriff nachhaltig ist nicht geschützt. Für die Anleger bedeutet das bei der Geldanlage auch: Es ist nicht immer drin was draufsteht.

Die Zeitschrift Ökotest hat im Oktober 2018 Grüne Mischfonds untersucht. Ergebnis: nur 10 von 30 getesteten Fonds waren empfehlenswert und begrenzen sich wirklich auf nachhaltige Anlagen.

Sich über die eigene Bank informieren

Wer es ernst meint mit der ökologischen Geldanlage, kann auch nach der eigenen Bank fragen. Welche Kredite finanziert werden und welche Wertpapiere die Bank hält? Darüber informieren die Geldinstitute nicht.

Der Fair Finance Guide untersucht jedes Jahr die Richtlinien, die Banken sich selber geben. Wird beispielsweise darauf geachtet, ob Unternehmen die Arbeitsrechte einhalten? Ist Kinderarbeit ausgeschlossen? Welche Rolle spielen Erneuerbare Energien? Testsieger in diesem Jahr waren die GLS-Bank, die Ehtik Bank und die Triodos Bank.

Weitere Informationen:


www.ecoreporter.de

www.fairfinanceguide.de

Test bei Ökotest

"Gut zu wissen" - immer mittwochs in der Sendung "Bunte Funkminuten" auf SR 3 Saarlandwelle.

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