Gut zu Wissen: So klappt der Gasanbieter-Wechsel

Gaslieferant wechseln – so geht's!

Gut zu wissen

Sarah Sassou   29.11.2023 | 09:45 Uhr

Der Winter ist da und ohne Heizung geht es nicht mehr. Dabei sitzt der Gaspreisschock vom letzten Jahr noch tief. Sozialberatungen im Saarland berichten von Haushalten, in denen noch happige Nachzahlungen ausstehen. Deswegen raten Verbraucherschützer dazu, jetzt noch mal den eigenen Energievertrag genau anzuschauen. Ein Lieferantenwechsel könnte sich nämlich lohnen.

Die Bundesnetzagentur hat für Anfang November 56 Gaslieferanten ausgemacht, die Verbrauchern zur Auswahl standen. Im Durchschnitt sei der Gaspreis seit März um 26 Prozent gesunken. In Vergleichsportalen im Internet kann man sich anschauen, welcher Anbieter die besten Konditionen für einen hat.

Gaspreise sind gefallen

Die Stiftung Warentest hat die Tarife von Gaslieferanten ausführlich geprüft und festgestellt: Die Preise haben sich in diesem Jahr verändert, es ist günstiger geworden. Ein Wechsel wäre für viele Haushalte von Vorteil.

Der erste Schritt dazu ist ganz simpel, sagt Marion Weitemeier, Redakteurin bei Stiftung Warentest. „Wir raten erstmal zu checken: Wie hoch ist denn überhaupt gerade mein aktueller Kilowattstundenpreis und wann komm ich raus aus dem Vertrag“?

Wenn man einen Vertrag hat, der vor dem 1. März 2022 abgeschlossen worden ist, hat man kaum Möglichkeiten zu einem Anbieter mit günstigeren Preisen zu wechseln. In diesen sogenannten Altverträgen ist nämlich oft vereinbart worden, dass diese sich über die Preisbremsen hinaus noch mal um weitere zwölf Monate verlängern können. Ausnahme: Es ist eine Preiserhöhung angekündigt. Dann gelten Sonderkündigungsrechte. Die greifen auch, wenn im Vertrag eine Preisgarantie enthalten ist, die nicht eingehalten wird.

So wechselt man

Wer sein Gas über die Grundversorgung bezieht, der sollte sich auch nach günstigeren Tarifen umschauen. Denn in so einem Fall gibt es keine Mindestlaufzeiten. Man kann jederzeit wechseln, innerhalb von 14 Tagen ist der Wechsel dann vollzogen. Wie man den Wechsel angeht, erklärt Marion Weitemeier von Stiftung Warentest so: „Ich kann den Wechsel bei einem Vergleichsportal abschließen oder beim Anbieter selbst. Dazu brauche ich meinen Verbrauch, meine Zählernummer und die Bankverbindung, eventuell auch meine bisherige Kundennummer.“

Vergleichsportale helfen

Um den richtigen Tarif zu finden, kann man Vergleichsportale zu Rate ziehen. Sie bieten verschiedene Filter an, die einem bei der Auswahl helfen. Verbrauch, Postleitzahlenbereich und Bonusprogramme lassen sich zum Beispiel einstellen. Doch gerade bei den Bonuszahlungen müsse man aufpassen, sagt Marion Weitemeier. „Es gibt Boni für Neukunden, die bis zu 300 Euro pro Jahr betragen – allerdings nur im ersten Jahr. Im zweiten Jahr wird es dann teurer. Oft dienen die Boni den Anbietern auch nur dazu, sich in den Vergleichsportalen nach oben zu schieben.“ Damit man objektiv Tarife vergleichen kann, rät sie, die Bonuszahlungen im Filter auszustellen.

Vertrag direkt beim Anbieter abschließen

Hat man sich dann für einen Tarif entschieden, gibt man seine Daten in der Maske an, mehr braucht man für einen Wechsel nicht zu machen. Den Wechselservice übernimmt der neue Lieferant. Vollzieht man den Wechsel über ein Portal, verdient das Portal mit. Deswegen rät die Verbraucherschützerin, den Vertrag selbst direkt beim Anbieter abzuschließen.
Wie lange man die Laufzeit wählt, sei Geschmackssache, sagt Marion Weitemeier. Wenn der Preis gut ist, dann könne man auch eine lange Laufzeit von zwölf oder 24 Monaten wählen, um sich den Preis zu sichern.

Man braucht übrigens keine Angst davor zu haben, dass man ohne Gas da steht, wenn der Lieferant nicht liefert. Der Grundversorger übernimmt das dann, nur eben zum meist höheren Preis.

Ein Thema am 29.11.2023 auf SR 3 Saarlandwelle in der Sendung "Bunte Funkminuten".

"Gut zu wissen" - immer mittwochs in der Sendung "Bunte Funkminuten" auf SR 3 Saarlandwelle.

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