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"Kakteen kommen aus Amerika. Dort wachsen die Kakteen von Feuerland ganz unten im Süden bis nach Kanada im Norden. Von Meereshöhe bis auf die Schneegrenze", sagt Karl-Werner Beisel. Er ist der Gründer der Spezialgärtnerei "Kakteenland" in Steinfeld.
Kaktus ist also nicht gleich Kaktus. Es gibt welche, die die volle Sonne lieben, andere mögen nur Halbschatten. Darauf sollte man also achten, wenn man den Stammplatz für den Kaktus wählt. Und wenn man sie im Sommer an die frische Luft stellen will, sollte man sie langsam daran gewöhnen, denn "auch Kakteen können Sonnenbrand bekommen", sagt Kim Beisel, promovierte Biologin und heutige Chefin des Kakteenlands.
Das Gießen
Der natürliche Lebensraum vieler Kakteen ist trocken, sehr trocken. Deshalb sind sie in der Lage, Wasser zu speichern. Der beliebteste Fehler in der Kakteenpflege ist bei uns deshalb: zu häufiges Gießen. Beisel empfiehlt daher, die stacheligen Lieblinge maximal einmal pro Woche zu gießen, besser noch: nur alle zwei bis drei Wochen. Doch Achtung: Es gibt auch Sorten, die es im Sommer gerne ein bisschen feuchter haben.
Im Winter gilt für Kakteen: "Konsequent vier Monate gar nicht gießen und kühl stellen bei zehn bis 12 Grad", sagt die Biologin. Das ermögliche den Pflanzen eine Art Winterruhe. Und die ist bei den meisten Arten die Voraussetzung, dass sie blühen.
Aus eins mach zwei
Es kommt auf den besten Fensterbänken vor: Ein Kakteenarm wird zu schwer und bricht ab, oder es gibt ein Malheur beim Umtopfen. Kein Problem, denn aus dem abgebrochenen Teil kann man einen neuen Kaktus ziehen. Dazu sollte man ihn aber erst einmal trocknen lassen. Das kann ruhig ein paar Monate dauern. Dann in trockene Erde setzen und mit ein bisschen Glück zieht der abgebrochene Arm Wurzeln.
Umtopfen und Düngen
Alle paar Jahre sollten auch Kakteen umgetopft werden. Damit der stachlige Geselle nicht in die Finger bohrt: einfach in Zeitungspapier einwickeln oder mit ein paar Styropor-Stücken halten. Als Erde empfiehlt die Kakteen-Expertin, ein mineralisches Substrat zu verwenden, also Erde, die nicht zu viele organische Anteile hat. "Kakteen wachsen sehr langsam und brauchen nicht so viele Nährstoffe", so Beisel. Viel wichtiger sei für Kakteen, dass im Topf das Wasser gut abfließen könne, also keine Staunässe entstehe. Und wenn man seinem stachligen Freund doch mal etwas Düngung gönnen möchte: stickstoffarmen Dünger verwenden.
Ungeziefer
Auch Kakteen sind nicht vor Schädlingen gefeit. Sie können von Schildläusen befallen werden. Dazu der Tipp der Biologin: Die Kakteen mit eine Natron- oder Spülmittellauge mit Salzzugabe besprühen. Am besten einmal pro Woche - und zwar so lange, bis die Plagegeister weg sind.
Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 05.05.2023 auf SR 3 Saarlandwelle