Letzte Kraftwerksgebäude in Ensdorf gesprengt
Auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks Ensdorf sind am Sonntag die letzten Gebäude gesprengt worden. Zuvor musste dafür die Umgebung großräumig abgesperrt werden. Besondere Sicherheitsmaßnahmen waren nötig, um ein Umspannwerk nicht zu beschädigen.
Bis Sonntagmorgen waren die etwa 80 Meter hohen Gebäude in Ensdorf noch gut sichtbar. Jetzt sind die Landmarken des früheren Kraftwerks in Ensdorf Geschichte.
Am Vormittag sind das etwa 80 Meter hohe Kesselhaus und der Bunkerschwerbau gesprengt worden. Darin wurde früher unter anderem Kohle gelagert. Im vergangenen Jahr waren unter anderem bereits der Kühlturm und die Betonkamine gesprengt worden.
Während das Kesselhaus in Richtung Saar niedergelegt wurde, stürzte der bisher verbundene Bunkerschwerbau zur Seite nach Süden. Dafür hatte eine Abrissfirma zuvor rund 300 Kilogramm Sprengstoff angebracht. Um das benachbarte Umspannwerk nicht durch herumfliegende Trümmerteile zu beschädigen, wurden hohe Erdwälle errichtet.
Auch wenn in Ensdorf kein Strom mehr produziert wird, ist das Umspannwerk wichtig für die Stromversorgung in Südwestdeutschland. Wäre es beschädigt worden, hätten Stromausfälle gedroht.
A620 und B51 zeitweilig gesperrt
Aus Sicherheitsgründen hatte die Sprengleitung daher Teile der A620 und der B51 sperren lassen.
Kraftwerksleiter Klaus Blug ist zufrieden: Für ihn ist es optimal gelaufen – Keine Personen sind zu Schaden gekommen und auch das Umspannwerk nahe der Sprengstelle ist unbeschädigt.
Komplett abgeschlossen ist der Rückbau mit der Sprengung noch nicht. Die Trümmer müssen beseitigt werden, Betriebsmittel aus dem Boden gepumpt werden.
Im September soll das Gelände dann vollständig geräumt und für eine Neuansiedlung bereit sein. Unklar ist, ob Investoren bereitstehen. Das Wirtschaftsministerium teilte dem SR mit, dass weiterhin an der Chipfabrik festgehalten wird, aber auch eine Vermarktung von Flächen über die landeseigene Strukturholding stattfinde.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 04.05.2025 berichtet.