Impfstoffverteilung scheitert wohl an rechtlichen Bedingungen

Dr. Britt Hornei will Menschen in Ostafrika eine Impfung gegen Corona ermöglichen mit Impfstoff, der in Deutschland ansonsten verfallen würde. Dieses Vorhaben wird aber voraussichtlich an rechtlichen Rahmenbedingungen scheitern, erzählt die Virologin im SR-Interview. Hornei wünscht sich Unterstützung seitens der Politik.

Die Chef-Virologin des Evangelischen Krankenhauses in Oberhausen, Dr. Britt Hornei, wollte in eigener Initiative Impfstoff, der ansonsten verfallen würde, sammeln und damit Menschen in Tansania impfen. Dabei ist sie jedoch auf Probleme gestoßen: Der Bund hat der Verteilung nicht zugestimmt.

"Das scheitert wahrscheinlich an rechtlichen Rahmenbedingungen, die zwischen der Bundesregierung und den Impfstofflieferanten vereinbart worden sind", sagt die Virologin Dr. Britt Hornei. Sie wünscht sich von der Politik, dass die Impfdosen vor dem Verfall gerettet werden dürfen. Außerdem hofft sie auf Unterstützung dabei, den Impfstoff in Länder wie Ostafrika zu bringen.

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Impfstoffverteilung von weltweiter Bedeutung

Dass die Menschen in Afrika ebenfalls Impfstoff erhalten, ist auch von globaler Bedeutung. "Bei der Pandemie wurde uns sehr schmerzhaft vor Augen geführt, wie eng alles zusammenhängt", so Hornei.

"Wenn wir Bereiche in der Welt haben, wo sich das Coronavirus ungehemmt ausbreitet in der teilimmunen Bevölkerung durch die natürliche Infektion, dann wird es dort auch immer wieder zu neuen Mutanten kommen und die sind flugs bei uns."

Freigabe von Lizenzen keine kurzfristige Lösung

Die Impfstofflizenzen der Pharmakonzerne freizugeben, ist in ihren Augen keine Lösung. Sie glaubt nicht, dass in Ländern wie Tansania in kurzer Zeit eine große Menge etwa von mRNA-Impfstoffen hergestellt werden kann. "Das kann nicht der kurzfristige Weg sein", sagt die Virologin. Stattdessen müsse jetzt der vorhandene Impfstoff verteilt werden.

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Ein Thema am 26.08.2021 auf SR 3 Saarlandwelle in der Sendung "Guten Morgen".

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