Lutze sieht Linkspartei in Gefahr

Lutze sieht Linkspartei in Gefahr

Moderation: Nadine Thielen/ Onlinefassung: Rebecca Lambert/Raphael Klein   10.08.2023 | 16:20 Uhr

Nachdem Amira Mohamed Ali den Vorsitz der Bundestagsfraktion abgegeben hat und eine Parteineugründung durch Sahra Wagenknecht im Raum steht, droht der Partei "Die Linke" die Spaltung. Das könnte die Partei insgesamt gefährden, sagt der saarländische Bundestagsabgeordnete Thomas Lutze im SR-Interview.

Es brodelt in der Linkspartei: Amira Mohamed Ali hat den Vorsitz der Bundestagsfraktion abgegeben. Offenbar aus Loyalität zu Sahra Wagenknecht. Diese wiederum denkt darüber nach, eine neue Partei zu gründen, und einige Linkspolitiker überlegen, ihr zu folgen. Der saarländische Linken-Abgeordnete im Bundestag, Thomas Lutze, warnt im SR-Interview vor den möglichen Folgen.

Video [aktueller bericht, 10.08.2023, Länge: 4:31 Min.]
Thomas Lutze (Die Linke): „Es lässt sich klären, ist aber nicht einfach.“

Lutze sieht sich keinem Lager zugehörig

Der Streit um die Person Wagenknecht und die inhaltliche Ausrichtung der Linken spaltet die Partei. Der saarländische Bundestagsabgeordnete Thomas Lutze bedauert diese Entwicklung, vor allem da der Streit auf einer persönlichen und nicht der politisch inhaltlichen Ebene ausgetragen werde. Er selbst sehe sich keinem Lager zugehörig, sagt er im SR-Interview.  

Fraktionsstatus gefährdet

Dabei steht eine Parteineugründung durch Sahra Wagenknecht im Raum. Sollten sich Mitglieder der Bundestagsfraktion ihr anschließen, könnte die Linke ihren Fraktionsstatus verlieren. Das bedeute, kein Geld und Personal für die Fraktion und weniger Redezeit für die Abgeordneten, gibt Lutze zu bedenken. Selbst ob die Anhänger Wagenknechts einen Gruppenstatus im Bundestag erhielten, sei fraglich. Und das schade am Ende beiden Seiten.

Lutze: Verständigung überlebensnotwendig

Umso wichtiger sei eine Verständigung bei der kommenden Fraktionssitzung am 4. September. Lutze zeigt sich zuversichtlich, dass das auch gelingt. Denn sonst drohten "italienische Verhältnisse", befürchtet er: "Da gab es auch mal eine sehr starke Linke. Die haben sich dann in vier, fünf Parteien zerlegt und sind heute nicht mehr existent.“ Das sei der vollkommen falsche Weg.

Es gehe nun darum, möglichst schnell eine gemeinsame Grundlage zu finden – auch im Hinblick auf die kommende Bundestagswahl, betont Lutze. Denn sollte es wirklich zu einer Spaltung kommen, hätte die Partei kaum eine Chance, sich in den nächsten zwei Jahren neu aufzustellen. Damit wäre das Projekt "Die Linke“ in Deutschland erst einmal gescheitert, warnt er.

Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 10.08.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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