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Für das Geld, dass die Versteigerung der 5G Frequenzen gebracht hat, gebe es einen ganz klaren Plan, sagt Prof. Markus Münter von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Saar (HTW). Es gebe ein Sondervermögen 'Digitale Infrastruktur' und das sei im Prinzip durch die Bundesregierung auch schon verteilt, und zwar 30 Prozent für schnelles Internet an Schulen und Hochschulen und 70 Prozent für den Ausbau des Breitband-Festnetzes.
Deutschland hängt hinterher
Grunsätzlich sieht er den Nutzen von G5 vor allem bei der Industrie. Die Hochgeschwindigkeitfrequenzen seien die deutsche Wirtschaft sehr wichtig, so Münter. Das gelte auch für die Unternehmen im Saarland, die bei der Digitaliserung "noch weiter hinterher hinken" als in anderen Teilen der Republik. Dabei gehe es nicht nur um schnelles Internet, sondern auch um die Vernetzung der Industrie. "Wir haben hier einen riesigen Aufholbedarf", sagt Münter. Aber auch im übrigend Deutschland gibt es - bis auf ein paar Hotspots - bei der digitalen Infrastruktur noch einiges zu tun. "Diese Lücke müssen wir relativ schnell schließen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands auszubauen".
Mobilfunkanbieter sind nun in der Pflicht
Entscheidend sei nun, dass die Mobilfunkunternehmen ihren Versorgungsauftrag erfüllen, den sie mit der Ersteigerung der Frequenzen übernommen haben, nämlich 98 Prozent der Haushalte mit schnellen Datenverbindungen zu versorgen. Und das gelte natürlich auch für die Unternehmen. Der Handlungszwang sei vorhanden, aber das ganze werde natürlich Zeit dauern. Er sieht die Politik nun in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass der Versorgungsauftrag umgesetzt wird.
Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 13.06.2019 auf SR 3 Saarlandwelle.