"Eigenvorsorge ist nicht so ausgeprägt, wie sie es sollte"

Das Hochwasser in Rheinland-Pfalz ist nicht wirklich weit vom Saarland entfernt. In den vergangenen Jahren hat es zudem auch schon saarländische Gemeinden hart getroffen, unter anderem Kleinblittersdorf und Dirmingen. Trotz allem machen sich die Menschen im Saarland kaum Sorgen um ihre Sicherheit.

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Beim dem Thema Katastrophenvorsorge scheint bei viele eine gewisse Gelassenheit zu herrschen. Das sei ein Phänomen, das besonders in Deutschland zu beobachten sei, sagt Professor Martin Voss. Er ist Sozialwissenschaftler und leitet an der Freien Universität Berlin das Gebiet "Katastrophenforschung". Die Eigenvorsorge sei hier nicht so ausgeprägt, wie sie es sein sollte, sagt er. Das hätten einschlägige Studien belegt.

Wo liegen die Gründe?

Die Gründe dafür seien vielfältig, so Voss. Zwei Aspekte würden dabei aber herausstechen: Man verlasse sich auf den Staatsapparat, der sich ja "schon um das Allermeiste" kümmere. Zudem vertrauten die Menschen auf ihr Glück. Das sei im Alltag auch ganz normal und rational. Würden wir immer all das fürchten, was passieren könnte,"dann hätte das Leben nur noch wenig an Qualität zu bieten, sagt der Sozialwissenschaftler.

Hinzu komme, dass Ereignisse wie das Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen nur selten zustande kämen. Die Wahrscheinlichkeit, selbst davon betroffen zu sein, werde deshalb als nicht sehr hoch eingeschätzt. Und deshalb sei es " nicht völlig irrational, dass man sagt, ich kümmer mich primär um die Sachen, die mir wahrscheinlicher erscheinen".

Dass die Corona-Pandemie dazu geführt haben könnte, das die Menschen in Bezug auf Katastrophenwarnungen mehr abgestumpft seien, bezweifelt Voss.

Vor fünf Jahren traf es das Saarland

Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" am 23.07.2021 auf SR 3 Saarlandwelle.

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