Ein Symbol für Wärmepumpen ist auf einem Bauschild in einem Neubaugebiet. (Foto: dpa)

Wärmepumpen - eine Zukunfts-Technologie für das Saarland?

Interview: Nadine Thielen / Onlinefassung: Raphael Klein   01.06.2023 | 12:25 Uhr

Neben Nah- und Fernwärmenetzen setzt die Bundesregierung bei Heizalternativen auf Wärmepumpen. Doch für wen lohnen sich bei uns im Saarland die Wärmepumpen und ist es tatsächliche eine Schlüsseltechnologie? Wir haben beim HTW-Professor Michael Sauer nachgefragt.

Weg von fossilen Brennstoffen beim Heizen - so lautet der Plan der Bundesregierung. Noch wird in der Koalition um die Umsetzung des Heizungsgesetzes heftig gestritten.

Eine Säule der Heizalternativen soll die Wärmepumpe bilden - doch wie ist eigentlich der Forschungstand? Sind Wärmepumpen eine Zukunftstechnlogie - auch für uns im Saarland? Und für wen lohnt sich eine Installation überhaupt?

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Wärmepumen - eine Zukunfts-Technologie für das Saarland?
Audio [SR 3, Interview: Nadine Thielen / Prof. Michael Sauer, 01.06.2023, Länge: 03:43 Min.]
Wärmepumen - eine Zukunfts-Technologie für das Saarland?

Wir haben bei Michael Sauer, Professor für Ingenieurswissenschaften an der HTW Saar, nachgefragt. Er ist unter anderem Experte für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Bereich Maschinenbau und Messtechnik.

Es kommt auf die Heizkörper an

Entscheidend bei der Umrüstung von Altbauten sei die Art der Heizkörper, so Sauer. Ideal seien Flächenheizungen wie Fußboden-, Wand- oder Deckenheizungen. Entscheidend sei also die Heizfläche, denn da arbeite die Wärmepumpe effizienter als bei kleineren Heizkörpern.

Alternativen zu Heizkörpern

Eine Alternative könnten auch Kompaktwärmetauscher mit Gebläse sein. Mit diesen relativ kleinen Heizkörpern ließe sich relativ viel Energie ins Haus bringen.

Eine weitere Möglichkeit seien Klimasplittgeräte. Der Vorteil: Diese "heizen nicht das Wasser der Heizung, sondern die heizen die Luft." Und die müsse man natürlich nicht so stark erhitzen wie das Wasser. Ein weiterer Vorteil: Im Sommer könne man diese Anlagen auch zum Kühlen verwenden. Auch ließen sich die Geräte oft noch nachträglich in Bestandsbauten integrieren - bei einem relativ guten Wirkungsgrad.

Jeder Altbau ein Einzelfall

Ob und wann sich welche Umbaumaßnahme für einen Altbau lohne, ließe sich allerdings nicht pauschal sagen, gibt Sauer zu bedenken. Hier müsse man jedes Haus für sich betrachten und am besten den Rat eines Energieexperten hinzuziehen.

Denn zunächst müsse die nötige Infrastruktur, zum Beispiel für Kabelleitungen, vorhanden sein. Wichtig bei Altbauten sei auch, durch Dämmmaßnahmen den energetischen Grundbedarf des Hauses zuerst zu senken.

Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 01.06.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.


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