Klimafreundliche Fernwärme im Saarland

Klimaneutral heizen, das ist eines der großen Themen unserer Tage. Das Institut für Zukunftsenergiesysteme sieht im Saarland ein großes Potenzial für die Versorgung über Fernwärme - und Nahwärmenetze. So gebe es hier beispielsweise viel ungenutzte Abwärme aus der Industrie.

Heizen ist seit Monaten das große Thema Deutschland. Wie können wir in diesem Bereich klimaneutral werden? Neben individuellen Heizungsanlagen wie Wärmepumpen könnte auch die Fernwärme eine Option sein - also die Heizung, die nicht im Heizungskeller des Hauses die Wärme erzeugt, sondern die zentral von einem Kraft- oder Heizwerk geliefert wird. Wie klimafreundlich die Fernwärme ist, hängt jedoch davon ab, aus welcher Energiequelle sie produziert wird.

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"Es gilt jetzt, die Fernwärmenetze zu ertüchtigen, erneuerbar zu machen, weiter auszubauen"

Bernhard Wern vom Saarbrücker Institut für Zukunftsenergiesysteme (IZES) sieht im Saarland ein großes Potential für klimafreundliche Fernwärme. Die Industrie im Saarland produziere sehr viel Abwärme, die nicht genutzt werde. "Diese Wärme gilt es einzubinden in die Fernwärme", sagt er.

Fernwärmenetze und Nahwärmenetze

Um als Privathaushalt Fernwärme nutzen zu können, muss das Haus natürlich an das Fernwärmenetz angeschlossen sein. Da sei das Saarland ganz gut aufgestellt, sagt Wern. Hier gebe es bereits einige Fernwärmenetze - so zum Beispiel in Neunkirchen, entlang der Saar-Schiene und in Saarbrücken. "Jetzt gilt es, diese Fernwärmenetze zu ertüchtigen, erneuerbar zu machen, weiter auszubauen", sagt Wern. Neben den Fernwämenetzen müssten jedoch auch zusätzlich Nahwärmenetze geschaffen werden, so der Energiexperte. Bei Nahwärmenetzen wird die Energie nur über eine vergleichsweise kurze Strecke verteilt.

Mögliche, klimafreundliche Energiequellen

Neben der Abwärme aus der Industrie gebe es auch noch andere Möglichkeiten im Saarland, Wärme für ein Netzwerk zu gewinnen, sagt Wern. Beispielsweise Wärme aus Müllverbrennungsanlagen oder aus dem Abwasser. Dazu gebe es bereits Pilotprojekte des Entsorgungsverbands Saar (EVS). Auch die Tiefengeothermie sei eine Möglichkeit. Im Saarland als ehemaligem Bergbauland gebe es immer noch die Kapazitäten und das Know-how für die Arbeit tief in der Erde. Und auch die Solarthermie sei eine Möglichkeit der Wärmegewinnung - ebenso wie die Einbindung von Biomasse.

Die Wärmespeicherung

Um Wärme durchgängig nutzen zu können, braucht es jedoch auch Speicher. Da gebe es inzwischen sehr, sehr viele Möglichkeiten - die auch untereinander kombinierbar seien zu sehr großen Wärmespeichern, sagt Wern. Dies werde beispielsweise bereits am Saarbrücker Heizkraftwerk an der Römerbrücke praktiziert. Und die Dimensionen könnten durchaus noch größer sein. In Berlin beispielsweise gebe es einen Wasserwärmespeicher, 45 Meter hoch und mit einem Fassungsvermögen von rund 350.000 Badewannen. "Der Wärmespeicher wird im Sommer aufgeheizt und die Wärme wird im Winter dann verwendet."

Fazit

Heizen mit Fernwärme wäre also durchaus eine Möglichkeit im Saarland. Es müsse dafür einiges getan werden, so Wern. Und es müsste jetzt gehandelt werden.

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Ein Thema in der "Region am Mittag" am 13.06.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

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