Bund und Länder ringen um Lösung in Diesel-Affäre
Der Bund und die Länder drängen in der Abgas-Affäre auf eine Lösung ohne Nachteile für die Besitzer von Dieselautos. Das geht aus einem Forderungs-Katalog an die Autoindustrie hervor, der für den am Mittwoch stattfindenden Diesel-Gipfel erarbeitet wurde. Die saarländische Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer sieht Arbeitsplätze in Gefahr, sollten Diesel-Fahrverbote nicht verhindert werden.
Am Mittwochvormittag treffen sich in Berlin die Spitzen der Automobilkonzerne und die Politik zu ihrem sogenannten Diesel-Gipfel. Auch das Saarland ist vertreten.
Konkret soll es bei dem Gipfel darum gehen, wie sich drohende Fahrverbote in den Innenstädten verhindern ließen, kündigte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) an. Sollte das nicht gelingen, werde das Vertrauen in den Diesel weiter erschüttert. Arbeitsplätze wären in Gefahr. Auch deshalb rechnet Kramp-Karrenbauer für Mittwoch mit konkreten Beschlüssen, um solche Verbote zu verhindern. Schließlich hätten sowohl Politik als auch Industrie ein Interesse daran.
Wer betrügt, muss nachrüsten
Damit sind Politik und Wirtschaft im Saarland auf einer Linie. Es gelte dringend, dem Vertrauensverlust beim Thema Diesel entgegenzutreten, so der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände, Joachim Malter.
Dabei seien allerdings auch die Automobilhersteller selbst in der Pflicht, sagte der Leiter des Netzwerks Automotive Saarland, Pascal Strobel. Wer nachweislich betrogen habe, müsse nachrüsten. Er setzt zudem auf eine Förderung von modernen, umweltfreundlicheren Diesel-Modellen, auch durch finanzielle Anreize.
Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten vom 01.08.2017 berichtet.