Lehrerverband sieht mehr Quereinsteiger an Schulen kritisch

An den saarländischen Schulen fehlen Lehrkräfte. Die Kultusminister der Länder wollen es daher Quereinsteigern erleichtern, Lehrer zu werden. Vom Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverband kommt Kritik am Vorschlag. Der Verband befürchtet eine Deprofessionalisierung der Lehrerausbildung.

Das Lehrkräfte an den saarländischen Schulen fehlen, ist keine neue Entwicklung. Um dem entgegenzuwirken, möchten die Kultusminister der Länder Quereinsteigern den Zugang zum Beruf erleichtern. Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) sieht den Vorschlag kritisch.

Verband spricht von Mogelpackung

"Das, was hier angedacht wird, ist nach unserer Auffassung alles andere als professionell", sagt die SLLV-Vorsitzende Lisa Brausch. Für die Vielzahl an Problemen, die es an den Schulen gebe, brauche es sehr gut ausgebildete Lehrkräfte.

Bisher müssen Lehrkräfte ein Studium abschließen und im Anschluss ein Referendariat über eineinhalb Jahre anschließen, um unterrichten zu dürfen. Die Quereinsteiger, die die Kultusminister anwerben möchten, würden kein richtiges Referendariat durchlaufen, sagt Brausch.

Zusätzliche Qualifikationen würden erst während des Unterrichtens erlangt werden. "Das halten wir für falsch", so Brausch. Sie spricht von einer Mogelpackung.

Pädagogische Lücken bei Quereinsteigern?

Der Verband befürchtet, dass sogenannte Ein-Fach-Lehrer nicht über genügend pädagogische Qualifikationen verfügen, die den Bedürfnissen der Schüler gerecht werden. Vielmehr sollte ihnen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie sie Nachqualifikationen in einem zweiten Fach erhalten können, so Brausch.

Attraktivität des Lehrerberufs steigern

Um den Lehrermangel entgegenzuwirken, schlägt der Verband vor, dass der Lehrerberuf attraktiver gestaltet werden sollte. In dieser Hinsicht gebe es dringenden Handlungsbedarf.

Die Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte seien immer weiter verschärft worden, ohne für Entlastung zu sorgen, sagt Brausch. Wenn diese besser würden, dann könnten auch mehr Lehrkräfte gefunden werden, so Brausch.

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