Polizist mit Maschinenpistole neben einem Polizeifahrzeug (Foto: dpa)

Polizei: Nach Köln ist vor der Faasend

Janek Böffel / Onlinefassung: Patrick Wiermer   03.02.2016 | 15:21 Uhr

Für 91 junge Polizisten beginnt der Ernst des Lebens. Sie wurden von Innenminister Klaus Bouillon zu vollwertigen Polizisten ernannt. Ihre Ausbildung ist zu Ende. Gerade rechtzeitig zu Fasching. All das darf auch als Reaktion auf die Ereignisse von Köln verstanden werden.

Die Sorgen – berechtigt oder unberechtigt - vor Fastnacht sind auch hierzulande groß. Und zumindest kurzfristig hat das Innenministerium reagiert: 140 junge Kommissaranwärter werden Wach- und Schutzaufgaben übernehmen. Hinzu kommen eben 90 frisch ausgebildete Polizisten.

Insgesamt wird der Stellenabbau bei der Polizei damit zunächst gebremst. Schon zum Jahreswechsel hat das Innenministerium entschieden, das Personal um 15 Angestellte – unter anderem einen Islamwissenschaftler –, 20 pensionierte Polizisten auf 450 Euro Basis und fünf neue Stellen beim Verfassungsschutz aufzustocken.

Polizeilicher Ordnungsdienst hilft aus

Weil die Ausbildung aber drei Jahre dauert, wird die Polizei jetzt erst einmal von einem polizeilichen Ordnungsdienst entlastet. 30 solcher Hilfspolizisten werden die eigentliche Polizei ab Mai unterstützen.

Der Chef der Polizeigewerkschaft, Ralf Porzel, befürchtet aber, dass das langfristig nicht reicht. So sei etwa die Zahl der Kommissaranwärter insgesamt zu gering.

Und die aktuellen Maßnahmen sind nur für den Moment gedacht. Am eigentlichen Plan, bis 2020 weitere 150 Stellen einzusparen, wird auch das Innenministerium festhalten.

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