Jörg Aumann, SPD (Foto: Alexa Kirsch/Pressefoto)

Neunkirchen will das Fernwärmenetz erweitern

Florian Possinger / Onlinefassung: Lisa huth   05.07.2023 | 13:06 Uhr

Im Windschatten des Gebäudeenergiegesetzes soll noch ein weiteres Gesetz beschlossen werden, das Wärmeplanungsgesetz. Damit verpflichtet der Bund die Länder, eine verbindliche Wärmeplanung zu erarbeiten, wie sie ihre Heizinfrastruktur klimaneutral umbauen könnten.

Um die Energiewende zu schaffen und möglichst CO2-arm zu heizen, soll die Fernwärme nach den Vorstellungen der Bundesregierung ein zentraler Baustein sein. 100.000 Gebäude sollen jährlich neu ans Netz gehängt werden. Im Saarland gibt es circa 30.000 Privathaushalte mit Fernwärmeanschluss.

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Neunkirchen will das Fernwärmenetz erweitern
Audio [SR 3, Florian Possinger, 05.07.2023, Länge: 02:47 Min.]
Neunkirchen will das Fernwärmenetz erweitern

Kein landesweites Fernwärmenetz

Ein landesweites Netz gibt es im Saarland nicht. Die größten sind das Netz der Fernwärme Saar zwischen Völklingen und Dillingen und das Netz in Saarbrücken. In anderen Orten wie Ottweiler oder St. Ingbert gibt es noch enger gefasste sogenannte Nahwärmenetze.

Die Stadt Neunkirchen verfügt durch die örtliche Müllverbrennungsanlage über einen Fernwärmelieferanten und das dazugehörige Netz. Das Fernwärmenetz soll nun ein zentraler Baustein der kommunalen Wärmeplanung sein. Eingerichtet wurde es vor allem für die großen Verbraucher. Das soll nun erweitert werden.

Auch Fernwärme muss irgendwoher kommen

Eine neue, leistungsstärkere Turbine ist bereits eingebaut und soll demnächst in Betrieb gehen. Die großen Mehrfamilienhäuser im Innenstadtbereich an das Fernwärmenetz anzuschließen, ergebe auch hinsichtlich einer kommunalen Wärmeplanung Sinn, heißt es auch im Rathaus.

Oberbürgermeister Jörg Aumann gibt zu bedenken, dass auch die Fernwärme irgendwoher kommen muss. Da gebe es noch viele Fragen. Abgesehen von der ökologischen Einordnung von Wärmeenergie aus einem Abfallheizkraftwerk, sind der Fernwärme auch technische Grenzen gesetzt. Das fängt bei der Energiemenge an, die eine Müllverbrennungsanlage als einziger Einspeiser erzeugen kann und hört bei der finanziellen Hürde auf.

Vorgaben von Bund und Ländern abwarten

In Neunkirchen warten sie nun auf die genauen Vorgaben von Bund und Land, dann wollen sie mit der kommunalen Wärmeplanung beginnen. Die Fernwärme wird für die Stadt in jedem Fall ein entscheidender Baustein sein.

Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 05.07.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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