Die Versorgungssituation für Pflegebedürftige im Saarland

Immer mehr Menschen werden pflegebedürftig, gleichzeitig leiden die Pflegeeinrichtungen unter Personalmangel. Die Folge: Die Einrichtungen bleiben bei der Belegung unter ihren Kapazitäten. Aktuell müsse sich im Saarland aber kein pflegebedürftiger Mensch Sorgen machen, dass er keine Versorgung finde, sagt der Geschäftsführer der saarländischen Pflegegesellschaft.

Wer für einen pflegebedürftigen Menschen einen Heimplatz sucht, der kennt das Problem. Die Suche nach einem geeigneten Platz dauert oft lange. Vielerorts wird es inzwischen sogar immer schwieriger, überhaupt einen Platz im Pflegeheim zu finden. Der Hauptgrund: die Personalnot in der Pflege. Im ARD Magazin Report Mainz haben einige Pflegeheime sogar berichtet, dass sie besonders Pflegebedürftige gar nicht mehr aufnehmen würden, um ihr Personal nicht zu überlasten.

Audio

"Im Saarland gibt es keine Rosinenpickerei bei der Aufnahme von Pflegebedürftigen"

Zahl der Ausbildungsverträge rückläufig

Auch in den saarländischen Alten- und Pflegeheimen herrsche Personalmangel, sagt Jürgen Stenger, Geschäftsführer der Saarländischen Pflegegesellschaft. Die Personalsituation habe sich in den letzten Jahren verschärft. Es gebe aktuell aber nichts zu dramatisieren.

Ein Grund für den Personalmangel sei der demografische Wandel: Immer mehr Menschen würden pflegebedürftig, gleichzeitig gehe die Zahl der Pflegekräfte zurück. Langjährige Pflegekräfte gingen in Rente, "und zum ersten Mal seit drei Jahren haben wir im Saarland die neue Problematik, dass die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge zurückgegangen ist", sagt Stenger. Die Schere gehe auseinander und es werde in Zukunft mit Sicherheit Versorgungsprobleme geben, wenn nicht massiv entgegen gesteuert werde.

Noch aber sei es nicht soweit. Ihm seien keine Fälle bekannt, bei denen im Saarland Pflegebedürftige nicht versorgt werden konnten. "Aktuell muss sich im Saarland kein pflegebedürftiger Mensch Sorgen machen, dass er keine Versorgung findet", sagt der Geschäftsführer der Pflegegesellschaft.

Aufnahmepflicht der Heime

Es gebe seitens der Heime eine Aufnahmepflicht - diese beschränke sich aber auf die Kapazitäten der Einrichtung, so Stenger. "Jede Pflegeeinrichtung ist verpflichtet, alle Versicherten der Kassen, mit denen sie einen Versorgungsvertrag haben, unabhängig von ihrem Pflegegrad oder dem Grad der Behinderung zu versorgen."

Aktuell liege im Durchschnitt die Belegung in den Heimen bei unter 90 Prozent - vor einigen Jahren habe die Auslastung noch bei rund 96 Prozent gelegen. Der Grund: "Wegen des Personalmangels können die Heime nicht alle Plätze belegen."

Flächendeckend sei im Saarland aber nach wie vor die Pflege gesichert - aber es könne natürlich sein, dass es nicht immer auch einen Platz in der bevorzugten Einrichtung gebe.

Keine "Rosinenpickerei" bei der Aufnahme von Pflegebedürftigen

Die Aufnahme nur von Menschen mit niedrigem Pflegegrad, da diese weniger arbeitsintensiv seien, oder umgekehrt, nur die Aufnahme von Menschen mit hohem Pflegegrad, weil es für diese mehr Geld gebe - eine solche "Rosinenpickerei" ist nicht erlaubt.

Stenger ist sich sicher, dass es solche Fälle von "Rosinenpickerei" im Saarland auch nicht gebe. Die Landesverbände der Pflegekassen hätten die Pflegegesellschaft als Dachverband mit Sicherheit darüber informiert.

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 20.06.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

WOLLEN SIE SR.DE WIRKLICH VERLASSEN?

Viele Soziale Netzwerke wie Facebook oder Youtube erfüllen nicht die hohen Datenschutz-Standards des SR. Deshalb sollten Sie bei diesen Anbietern besonders auf Ihre persönlichen Daten achten.

Unser Tipp: Nur das posten und angeben, was Sie theoretisch jedem Internetnutzer zeigen würden. Außerdem sollten Sie die voreingestellten Datenschutzeinstellungen der jeweiligen Anbieter überprüfen.

WOLLEN SIE SR.DE WIRKLICH VERLASSEN?

Viele Soziale Netzwerke wie Facebook oder Youtube erfüllen nicht die hohen Datenschutz-Standards des SR. Deshalb sollten Sie bei diesen Anbietern besonders auf Ihre persönlichen Daten achten.

Unser Tipp: Nur das posten und angeben, was Sie theoretisch jedem Internetnutzer zeigen würden. Außerdem sollten Sie die voreingestellten Datenschutzeinstellungen der jeweiligen Anbieter überprüfen.