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Weniger Armut - auch im Alter?
Für viele Menschen, die wenig oder gar kein Geld verdienen, könnte ein bedingungsloses Grundeinkommen das Leben verbessern – besonders auch im AlterDenn gerade im Rentenalter fallen immer mehr Menschen, die beispielweise im Niedriglohnsektor oder in Teilzeit gearbeitet haben, auf Grundsicherungsniveau. Das bedeutet: knapp 450 Euro im Monat. Viel zu wenig, sagt Stefan Klein, Mitglied der Armutskonferenz im Saarland.
Mehr sinnvole Arbeit?
Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen hingegen würden die Menschen möglicherweise freier werden, so Klein. Sie könnten sich entscheiden, eine sinnvolle Arbeit zu machen. Auch der Sozialarbeiter Jürgen Thiel engagiert sich in der Armutskonferenz. Er spricht sich dafür aus, Arbeit ganz neu zu denken - besonders in Zeiten der Digitalisierung, in der viele Jobs ohnehin wegfielen.
Finanzierbar und gerecht?
Sinnstiftende Arbeit und Wohlstand – das wollen auch Volkswirte wie Peter Bofinger. Ein Grundeinkommen lehnt er trotzdem ab. Er glaubt, dass Menschen auch einen Anreiz haben müssen, das Beste aus sich herauszuholen. Außerdem sei das bedingungslose Grundeinkommen noch nicht finanzierbar und zudem sei es auch eine Verteilungsfrage.
Keine Jobcenter mehr?
Aber man könnte ja auch viel Geld sparen, sagt Manfred Klasen von saarländischen Armutskonferenz. Man bräuchte doch keine Jobcenter mehr. Trotzdem soll es weiter Arbeitsvermittlung geben. Abschaffen könnte man mit einem bedingungslosen Grundeinkommen aber möglicherweise etwas anderes: die Armutskonferenz vielleicht?
Stefan Klein und Manfred Klasen sehen das anders: Sie glauben, nicht alle Armutsprobleme ließen sich mit einem Grundeinkommen aus der Welt schaffen.
Ein Thema in der "Region am Samstag" am 21.11.2020 auf SR 3 Saarlandwelle