Dem seltenen Schwarzstorch auf der Spur

Der schwarze Storch ist vom Aussterben bedroht. Viele Exemplare gibt es nicht bei uns im Saarland. Doch ein Pärchen hält dem Saarland die Treue und kommt jedes Jahr wieder. Das ist etwas Besonderes.

Den weißen Storch kennt wohl jeder. Der Schwarzstorch hingegen ist mehr als selten und zudem sehr scheu. Die wenigsten dürften ihn schon mal in freier Natur gesichtet haben, denn er lebt versteckt. Doch Hermann-Josef Thomas vom Nabu hat es geschafft, über Jahre hinweg ein Pärchen bei uns in der Region zu beobachten.

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Der seltene Schwarzstorch brütet im Nordsaarland

Thomas' Schwarzstorch-Pärchen lebt im Nordsaarland. Wo genau, soll hier nicht verraten werden, denn die Tiere sind geschützt und sehr empfindlich, wenn es um Nähe von Menschen geht. Sie genießen deshalb "Horst-Schutz", das heißt: Man darf sich ihnen und ihrem Nest nicht näher als 300 Meter nähern.

Am liebsten baut der Schwarzstorch seinen Horst in naturnahen Wäldern, in der Nähe von Gewässern, Bächen oder Tümpeln, wo es genügend Nahrung für den Nachwuchs gibt. Im März kommt er von Afrika her zu uns und bleibt bis Mitte September. Dann zieht er wieder Richtung Süden.

Storch kommt wohl aus den belgischen Ardennen

Letztens hat Thomas einen Ring am Bein eines Storches ausmachen können. Er wurde mit einer Nummer gekennzeichnet, die ihm nach ein bisschen Recherche mehr über seine Geschichte verraten hat: Der Storch wurde wohl in den Ardennen geboren und ist 17 Jahre alt - für einen Storch sehr alt. Das älteste lebende Exemplar wurde 18 Jahre alt. Außerdem gehörte dieser Storch zu dem ersten Brutpaar im Saarland, das 2013 entdeckt wurde. Das heißt: Dieser Schwarzstorch ist dem Saarland seit zehn Jahren treu!

Schwarzstorch bleibt der Gegend treu

Hermann-Josef Thomas vom Nabu selbst beobachtet dieses Schwarzstorch-Pärchen - seine Störche - seit rund acht Jahren. Nur rund fünf bis zehn Exemplare gibt es hier bei uns um Saarland. "Seine" Schwarzstörche kommen jedes Jahr wieder und ziehen hier ihre Jungen groß. Bisher an die 23 Nachkommen, hat Hermann-Josef Thomas gezählt.

Die Störche machen gerne auch mal Ausflüge ins nahe gelegene Hasborn. Die Hasborner sehen sie dann über den Ort fliegen und freuen sich, dass sie wieder da sind. Dann klingelt bei Hermann-Josef Thomas auch schon mal das Telefon, wenn sie gesichtet wurden.

In Ruhe lassen und Abstand halten

Der Schwarzstorch ist eine empfindsame Seele. Besonders zur Brutzeit reagiert er äußerst empfindlich auf Störungen durch den Menschen. Fühlt er sich zu sehr gestört, kann es sein, dass er sich einen anderen Standort sucht.

Der beste Weg, den seltenen Vogel hier zu halten sei deshalb: Abstand halten und das Tier nur aus der Ferne bewundern - auch wenn es schwer falle, so der Storch-Experte.

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Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 09.05.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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