Nein! Keiner muss Angst vorm bösen Wolf haben! Den gibt es nach wie vor nur im Märchen. Bei uns im Saarland nicht! Dass ein Wolf im Bliesgau gesichtet wurde, ist völlig normal.
Ungewöhnlich und ein Glücksfall ist nur, dass er eine Wildkamera ausgelöst hat. Sonst wüsste wahrscheinlich bis heute kein Mensch etwas von dem recht jungen Tier, das durch den saarländischen Wald gestreift ist. Das war's auch schon. Er ist einmal durchgestreift.
Wölfe in diesem Alter verlassen ihr Rudel und legen auf der Suche nach einem eigenen Revier tausende Kilometer zurück. Womöglich hat er sich in Frankreich oder sogar in Italien niedergelassen.
Außer im Wolfspark Werner Freund gibt es aber bei uns im Saarland noch keine Wolfs-Reviere. Bisher haben sich in Deutschland nur in Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern angesiedelt. Bei uns sind sie auf ihrer Suche höchstens durchgelaufen.
Dass es sich ein Wolf in unserem Wald eines Tages gemütlich macht und eine Familie gründet, ist möglich. Angst muss man beim Waldspaziergang trotzdem nicht haben. Wölfe meiden Menschen.
Und was ist mit dem Vieh der Landwirte? Hier kommt das Wolfsmanagement der Landesregierung ins Spiel: Das sieht unter anderem Schadensersatz vor, wenn ein Nutztier oder ein Gebrauchshund nachweislich von einem Wolf gerissen oder verletzt worden ist. Außerdem würde das Land Schutzmaßnahmen wie etwa Elektrozäune fördern.
Also: Keine Angst vorm bösen Wolf bitte! Das Saarland ist vorbereitet. Ich denke, wir könnten uns sogar darüber freuen, wenn ein Wolfsrudel sich hier wieder heimisch fühlen würde. Der Wolf war mal das weitverbreitetste Säugetier der Erde. Doch Angst und Schrecken vor dem bösen Wolf haben im 19. Jahrhundert fast zu seiner Ausrottung geführt. Jetzt sind wir vorbereitet. Wenn er zurück kommt, ist das gut so!
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Ein Thema in der "Region am Mittag" am XXX.12.2023 auf SR 3 Saarlandwelle