Wo tut sich was in Saarbrücken?

In Saarbrücken tut sich was – jedenfalls, was die Ausweitung des Hotelangebotes betrifft. Und darüber hinaus? Was ist mit den öffentlichen Großvorhaben, mit der einen oder anderen Brache, auf der sich augenscheinlich nichts tut? Wo wäre die Stadt gefordert, mehr zu tun? Manches könnte einfacher sein – manches aber ist auch wirklich kompliziert. Dazu die Meinung von Stephan Deppen.

"Da tut sich ja seit Jahren gar nichts" - diesen Satz hört man oft in Saarbrücken. Er stimmt aber nur zum Teil.

Ja, das Becolin-Gelände am Römerkastell liegt immer noch brach. Da hat die Stadt einfach lange gebraucht, um vom "Nein" zum Wohnen auf dem Areal zu einem "Ja, aber" zu kommen.

Und diese Kursänderung könnte sie längst per Zielabweichungsverfahren beim Land durchzusetzen versuchen. Sie sucht lieber den formal vielleicht einfacheren, aber mutmaßlich längeren Weg über die Neufassung des Landesentwicklungsplans.

Anders sieht es auf der gegenüberliegenden Straßenseite aus, auf dem Ex-Möbel-Martin-Gelände: Offenbar hat die Stadt für die Ecke klare Vorstellungen. Der potentielle Investor allerdings auch - aber andere. So passiert derzeit nichts.

In der Brebacher Landstraße dagegen schon: Die Vorbereitungen für eine Aufwertung ist die Stadt engagiert angegangen, der Planungsvorlauf ist angelaufen.

Ebenso beim größten Bauprojekt der letzten Jahrzehnte schlechthin: dem neuen Messe- und Kongresszentrum. Da werden erste Bauarbeiten unter der Westspange und in der Sankt-Johanner Straße im neuen Jahr der Öffentlichkeit auch sichtbar machen, dass sich was tut in Saarbrücken.

Das Baudezernat kann sich wahrlich nicht über mangelnde Arbeit beklagen. Kompliziert wird die Sache da, wo das Land beteiligt ist. Immerhin scheint jetzt wieder einmal klar zu sein, dass der Pingusson-Bau, das ehemalige und wohl auch zukünftige Bildungsministerium, erhalten und saniert wird. Den entsprechenden Beschluss hatte der frühere Landesbauminister Bouillon lange genug ignoriert. Der Macher hatte da einfach mal nichts gemacht.

Gespannt sein darf man auf den neuen Landesentwicklungsplan. Da hat einzig die Saarbrücker SPD im Rat der Versuchung widerstanden, kommunale Kirchturmpolitik zum Gestaltungsmaßstab zu erheben: Ein landesweit einheitliches Regelwerk für Bau- und Siedlungs-Aktivitäten, für Hoch- und Grundwasserschutz ist dringend nötig.

Ausnahmen bleiben ja möglich - aber sie müssen begründet werden. Das ist nicht das Ende kommunalen Gestaltens, sondern dessen inhaltliche Aufwertung.

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