Das fand ich klasse! Nicht nur, dass meine Bestellung bald kam, sondern dass ich einen festen Liefertermin vereinbaren konnte. Das erleichtert die Tagesplanung doch enorm.
Und sowas ist, wie wir alle wissen, keine Selbstverständlichkeit. Wir leben in einer Dienstleitungsgesellschaft, in der bei einem Handwerkerbesuch das Höchste der Gefühle die Wahlmöglichkeit zwischen Anfang der Woche oder gegen Ende der Woche ist.
Ein Klick auf den Link führte mich in diesem Fall nun zu einer Auswahlliste, in der ich doch tatsächlich selbst per Klick eine Zeitspanne auswählen konnte.
Auswählen konnte ich aus: Genau einer Option. Lieferung zwischen 7.00 und 19.00 Uhr. Ansonsten, Lieferung im Laufe des Folgetages. Bei wiederholtem nicht erfolgreichem Zustellversuch würde man meine Bestellung an den Versender zurückschicken.
Wie kann das sein? Wo haben wir Deutschen, die wir uns sonst über jeden kleinen unnötigen Dreck beschweren, versagt, dass wir uns so etwas über alle Branchen hinweg bieten lassen. Bei konkreteren Nachfragen lassen wir uns mit der Aussage abspeisen, dass die Tourplanung erst am Morgen des Liefertages erfolge, und vorher nicht absehbar sei. Und es wird ganz selbstverständlich erwartet, dass wir uns dafür einen ganzen Tag Urlaub nehmen, oder uns nicht trauen, das Haus für nen kurzen Hundepaziergang oder Einkauf zu verlassen, weil man sich sicher sein kann, dass die Profis genau in dieser Zeit anrücken werden.
Aber warum ist das so? Weil wir es mit uns machen lassen. Stellen Sie sich mal vor, so etwas würden SIE sich in IHREM Beruf erlauben. Oder ich mir? Stellen Sie sich vor, es würde heißen: Ich freu mich auf Sie beim Flohmarkt, irgendwann an diesem Wochenende im SR-Fernsehen zwischen 10.00 und 20.00 Uhr. Das wär' doch mal was. Oder?
Dann mal Tschüss. Bis Morgen früh hier bei SR 3. So ab 5.00 Uhr. Oder später. Jedenfalls irgendwann im Laufe des Morgens. Sie werden´s schon merken.
Michael Friemel
Die Friemeleien im Podcast
Michael Friemels "Friemeleien"
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