Es ist inzwischen fast immer und überall das Gleiche: Ich will doch nur e Sträußje Petersilie! Und mit was komm ich heim: Mit dem siebten Plastik-Dibbe, genannt: „Kräuter im Topf.“ Weil wir ja inzwischen alle sowas von Nachhaltig sind, trauen wir uns gar nicht, darüber verärgert zu sein, sondern zwingen uns zu denken: Ach, es ist ja für die Umwelt!
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So ein Quatsch! Bei mir zuhause in der gelben Tonne landen manchmal in den zwei Wochen bis zur nächsten Leerung fünf Blumentöpfe aus Plastik, während die abrasierten Petersilienkrutze die benachbarte grüne Tonne schwerer machen.
Wenn ich die traurigen Töpfe mit den abgeschnittenen Kräutern in der Küche stehen lasse, und drauf warte, dass was nachwächst, ziehe se Migge an unn stehn im Wääsch!
Bis da was Neues nachgewachsen ist, hab ich schon fünf neue Dibbe für die nächsten fünf Mittagessen kaufen müssen. Kommen Sie mir jetzt bitte nicht mit: Pflanz sie doch ein, oder säh Dir selbst Petersilie in nem kleinen Streifen in den Garten.
Es geht nicht ums Grundsätzliche. Es geht um den Kräutereinkauf, wenn mal gerade NIX zu Hause wächst oder vorrätig ist, und dann braucht KEIN Mensch ein angeblich so nachhaltiges Töpfchen mit 7 schlabberigen Petersilienstängelchen drin, die ihre Form zudem auch nur halten und halbwegs aufrecht stehen, weil sie von ner Plastikfolie gestützt werden.
Ei Sträußje Petersilie. Für 79 Cent. Wie früher. Das hätt´ ich gerne.
Auf dem Markt geht das doch auch! Da sollte man wieder häufiger hingehen. Da bekommt mans bei den Bauern aus Lisdorf sogar debeigeschenkt, wenn ma e Koppsalat kaaft!
Michael Friemel
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