Träumen von SaarLegenden
Das Comic-Hotel am Saarbrücker Triller
Träumen umgeben von Nixen, wilden Jägern und Zwergen kann man im Saarbrücker Hotel am Triller. Dort hat der Comic-Zeichner Bernd Kissel 26 Zimmer mit seinen Kunstwerken ausgestattet, die alle die saarländische Sagenwelt zum Thema haben.
(29.07.2014) Grimmig, mit ernstem Blick, Hakennase und Spitzbart thront Freiherr von Maldiss im grünen Lodenumhang mit Zweispitzhut und Saufeder neben dem Kopfende des Bettes. Der gräfliche Oberjägermeister, einst für die Jagd in den Wäldern von Nassau-Saarbrücken verantwortlich, entführt heute die Gäste im Saarbrücker Hotel am Triller vorm Einschlafen in die saarländische Sagenwelt.
„Wir wollten etwas Neues machen“, sagt Björn Gehl-Bumb. Ursprünglich hatte der Juniorchef des Hotels am Triller an Batman, Superman oder Spiderman für die Gestaltung seiner Hotelzimmer gedacht. „Doch preislich haben wir uns das nicht leisten können, sonst hätten wir ein neues Hotel bauen können“, sagt er schmunzelnd. Sein Vater hat ihn dann auf Bernd Kissel aufmerksam gemacht. Der Comiczeichner aus Berus hat in seinen SaarLegenden-Comics 2007 die saarländische Sagenwelt wieder zu neuem Leben erweckt. Inzwischen ist daraus eine Erfolgsgeschichte aus drei Comic-Bänden mit 100 SaarLegenden beim Saarbrücker Geistkirch-Verlag geworden.
Comics von Bernd Kissel
Bernd Kissel traute zunächst seinen Ohren nicht, als er das Angebot von Björn Gehl-Bumb bekam, einige der Zimmer im Hotel am Triller mit seinen SaarLegenden zu gestalten. „Das war ein großer Spaß, aber eine noch viel größere Ehre, dass meine Comics jetzt in so einer Art Dauerausstellung zu sehen sind.“
Und so schmücken nun die Comics von Bernd Kissel insgesamt 26 Zimmer auf zwei Etagen im Hotel am Triller. Das Traditionshaus hoch über Saarbrücken hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Themenhotel entwickelt. Planet Ocean, Impressionen, Musée de Paris und Siebter Himmel – lauten die Themen in den verschiedenen Etagen. Das neueste Thema sind nun eben die SaarLegenden. Die kunterbunten Geschichten von Hexen, Zwergen und Riesen sind übergroß auf Holzplatten gedruckt – 1,40 Meter auf zwei Meter – und über dem Bett angebracht. Sie handeln von dem Meier mit den Strümpfen, dem Grenzsteinverrücker, der Niednixe, dem Pfifferjokob oder eben dem Maldiss im Köllertal, alles Figuren aus saarländischen Sagen und Legenden.
Die Farben der Hauptfiguren werden in den hellen Zimmern immer noch einmal aufgenommen. So sind zum Beispiel die Vorhänge und die Sitzbezüge der Designstühle in dem Zimmer mit der Geschichte des Maldiss im Köllertal grün wie das Lodencape des gräflichen Oberjägermeisters. Er selbst und all die anderen Hauptfiguren der Geschichten sind noch einmal übergroß auf der Wand hinter dem Kopfkissen zu sehen. So hat jedes Zimmer nicht nur seine eigene Gute-Nacht-Geschichte, sondern auch ein individuelles Design.
Und wem die eine SaarLegende auf der Wand als „Gute Nacht Geschichte“ nicht reicht, der kann sich an der Rezeption des Hotels die Gesamtausgabe von Bernd Kissels Geschichten ausleihen oder gleich für zu Hause kaufen. Der Comiczeichner hat für das Hotel am Triller eine Spezialausgabe gestaltet. Auf dem Cover die Ansicht des Saarbrücker Schlosses, das ganz in der Nähe des Hotels liegt. Außerdem hat er für die Spezialausgabe noch zwei bisher unveröffentlichte Bonuslegenden gezeichnet: „Das Rote Kreuz von Bebelsheim“ und der „Jägerpfuhl auf dem Hölschberg“.
Ein wütender Geißbock und schwarze Diamanten
Die SaarLegenden-Zimmer kommen bei den Hotelgästen gut an, sagt Björn Gehl-Bumb. „Wir bekommen immer wieder gesagt: Mensch das ist eine klasse Idee. Einige Stammgäste finden die Zimmer sogar so gut, dass sie jede Nacht in einem anderen Zimmer verbringen möchten, um alle Geschichten einmal gelesen zu haben und in jeder Geschichte geschlafen zu haben.“ Und das habe bisher auch immer geklappt, sagt der Juniorchef des Hotels. Bisher hätten die Gäste auch immer gut geschlafen. Nur einmal hätte eine Besucherin etwas unruhig geträumt. Sie habe in dem Zimmer mit der Geschichte über „Die Diebe auf Burg Bucherbach“ übernachtet. Darin spielt ein wütender Geißbock die Hauptrolle. Der schnaubende Wüterich verfolgte die Frau dann nachts in ihren Träumen. Bei ihrem nächsten Besuch bekam sie daher das Zimmer mit der SaarLegende „Die schwarzen Diamanten“. Darin habe sie nicht nur friedlich geschlafen, sondern auch süß geträumt. Dieses Mal von funkelnden Diamanten.
Uwe Jäger
Kontakt:
Hotel am Triller
Trillerweg 57
66117 Saarbrücken
Tel.: (068) 58 000-0
Fax: (0681) 58 000-303
E-Mail: info@hotel-am-triller.de
www.hotel-am-triller.de
Zimmerpreise:
Die „SaarLegenden“-Zimmer im Hotel am Triller gibt es ab 130 Euro pro Nacht und Doppelzimmer. Am Wochenende gibt es das Doppelzimmer auch schon einmal für 110 Euro. Die Einzelzimmer kosten pro Nacht 110 Euro und am Wochenende ab 85 Euro.
Alle Zimmer sind mit LED-Fernsehern, ISDN-Telefon, W-LAN, Minibar und Safe ausgestattet. Im Preis inklusive ist ein saisonales Frühstücksbüffet.
Anfahrt:
Das Hotel am Triller erreichen Sie von der A 620 aus Richtung Luxemburg oder der A 6 aus Frankfurt-Mannheim kommend: Stadtautobahn A 620 Ausfahrt Wilhelm-Heinrich-Brücke, an der Ampel links, an der 2. Ampel wieder links, am Ende der Straße (T-Kreuzung) rechts und 1. Straße links in den Trillerweg. Nach 300 Metern erreichen Sie das Hotel am Triller. Das Hotel verfügt über circa 40 kostenfreie Außenstellplätze sowie 20 Tiefgaragenplätze zum Preis von 8,50 E pro PKW und Tag.
