Saarländische Schulen testen Programme

Dass Künstliche Intelligenz (KI) Vorteile bringt, ist bekannt. Aber auch die Gefahren sind weithin bekannt. Gerade bei Studierenden und Schülern scheint ChatGPT recht beliebt zu sein. Daran müssen sich die saarländischen Schulen anpassen. Wie macht sich KI als Lernhilfe?

Sich die Hausaufgaben von ChatGPT machen lassen - das klingt bequem. Denn hinter dem Chatprogramm im Internet steckt eine Künstliche Intelligenz. Doch Texte von der KI verfassen zu lassen, kann gefährlich werden. Deshalb steht sie in stetiger Kritik. Humangenetiker Wolfram Henn fordert eine rasche Regulierung. Aber eignen sich die Programme vielleicht als Lernhilfe?

ChatGPT macht Schule einfach

ChatGPT mache Schule für Schüler einfacher, sagt Schüler Jonas. Nach nur wenigen Befehlen zeigt ChatGPT Ergebnisse. Und da geht alles - von der Gedichtsanalyse bis zur Referatsskizze. Das ist eine Entwicklung, an die sich die saarländischen Schulen anpassen müssen.

KI als Unterrichtshilfe

Natürlich haben viele Schulen die neue Technologie schon im Blick. So experimentiert das Cusanus-Gymnasium in St. Wendel im Unterricht mit eigenen KI Programmen. Durch KI generierte Aufgaben, die sich dem Lernstand der Schüler anpassen, könne jeder in seiner eigenen Geschwindigkeit lernen und der Unterricht würde jedem gerecht, erklärt Katja Grauvogel, die didaktische Leiterin am Cusanus-Gymnasium.

Potenzial und Gefahren

Auch wenn Grauvogl eine Menge Potential in Künstlicher Intelligenz sieht, bleiben Risiken. Zwar passe sich die KI eigenständig an, was das klassische Konzept des Förderns und Forderns weiterentwickelt, jedoch bleiben Bedenken wegen des Datenschutzes. Wer beispielsweise ChatGPT nutzt, gibt dadurch seine Daten in die USA weiter.

Datenleck ChatGPT

Wegen der Probleme beim Datenschutz bleibt es laut Oberstufenleiter Dirk Bermann auch erstmal bei freiwilligen Experimenten. Wer generell einen ChatGPT-Account habe, könne diesen im Unterricht einbringen, sagt er, jedoch wäre das im Unterricht nicht erforderlich.

Studierende nutzen ChatGPT

Und auch an der Universität des Saarlandes hat die KI Einzug gehalten. Viele Studierende nutzen ChatGPT. So könne man sich schnell eine Quelle zusammenfassen lassen, sagt eine Studentin. Man müsse das jedoch immer noch einmal kontrollieren, ergänzt ein Student, um Plagiate zu vermeiden.

Undurchsichtige Quellen

Wer sich auf fremdes Wissen beruft, muss das als Zitat kennzeichnen. Aber ChatGPT wirft alle möglichen Informationen aus dem Internet zusammen. Oft ist nicht nachvollziehbar, wer der Verfasser ist - oder wie glaubwürdig die Quelle.

KI als Hilfsmittel

Vizepräsidentin für Lehre und Studium Tina Hellenthal-Schorr vergleicht KI mit dem Aufkommen des Internets - man müsse sich daran anpassen. In einer wissenschaftlichen Arbeit könne man genauso wenig aus KI-Tools zitieren wie von Internetseiten, sagt sie. Trotzdem können sie Hilfsmittel sein. Es bleibe bei einer Prüfungsleistung zu klären, ob sie zugelassen seien.

Wörterbücher und Taschenrechner sind als Hilfsmittel bereits in Klausuren akzeptiert. Außerdem verfügt die Uni über eine Plagiatssoftware, die in Zukunft auch KI-Texte erkennen soll. In den wenigen Fällen, wo Studierende mal einen solchen Text abgegeben haben, hätten die Prüfer aber schon selbst gemerkt, dass etwas faul sei. Das sei teilweise schon an der Formulierung deutlich geworden, sagt Hellenthal-Schorr.

Mehr zum Thema Künstliche Intelligenz

Ein Thema aus der Sendung "Region am Mittag" am 16.08.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

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