Das Taubenhaus in Völklingen

Tauben füttern ist in vielen Städten verboten – in Saarlouis drohen zum Beispiel 5000 Euro Strafe. Aber warum ist das so und sollte man die Tauben einfach ihrem Schicksal überlassen? Die AG Lebenswertes Völklingen sagt "nein" und hat zwei Taubenstationen aufgebaut, um die Tiere zu unterstützen.

Taubengurren hört GuMo-Mobil-Reporterin Simin Sadeghi nicht als sie am Morgen vor dem Taubenhaus an der Saar in Völklingen steht. Die Tiere sind sehr früh unterwegs und schon ausgeflogen. Schlimm ist das aber nicht, denn so kann sie sich zusammen mit Alexander Benzmüller, Sprecher der AG Lebenswertes Völklingen, in Ruhe im Taubenhaus umschauen.

Taubenhaus an der Saar

Das Taubenhaus ist ein kleiner Bauwagen mit Regalen drin. Auf diesen Regalen können die Tauben in kleinen, mit Streu und Heu gefüllten Kisten, wohnen und nisten. Wer denkt, dass es in dem Taubenhaus wegen der vielen Vögel stinkt, irrt. Die AG Lebenswertes Völklingen kümmert sich gut – alles ist sauber und gepflegt. So solle es auch sein, sagt Benzmüller. Die Tauben sollen sich wohlfühlen und gut und gerne hier leben. Sauberkeit und Pflege sei einfach das A und O in einem Taubenhaus.

Auf Eiersuche

Jetzt wird aber erst einmal geschaut, ob die Tauben Eier gelegt haben. Falls ja, werden diese durch Plastikeier ersetzt. Das sei ein ganz großer und entscheidender Teil, denn ein Taubenhaus sei nicht nur dazu da um die Tauben zu füttern, sondern auch um die Population tierschutzkonform zu regeln, erklärt Benzmüller. Knapp 1000 Eier wurden 2023 schon ausgetauscht – als eintausend Tauben die dank der Arbeit der Menschen im Taubenhaus nicht zur Welt gekommen sind.

Ausgewilderte Haustiere

Tauben sind eigentlich ausgewilderte Haustiere und können – im Gegensatz zu anderen Vögeln wie dem Spatz oder der Krähe – gar nicht richtig in der Wildnis oder der Stadt überleben. Tauben seien auf den Menschen angewiesen, so Alexander Benzmüller. Das habe sich über Jahrhunderte so entwickelt, daher habe der Mensch die Fürsorgepflicht.

Warum trotz Fürsorgepflicht ein Fütterungsverbot?

Aber warum gibt es denn dann ein Fütterungsverbot in vielen Städten? Die Problematik liege darin, dass Menschen den Tauben nicht artgerechtes Futter geben, sagt Benzmüller. Also zum Beispiel Pommes, Croissants, Brezeln oder Brötchen. Das vertragen Tauben nicht, denn sie seien reine Körnerfresser und daher auch auf Körner angewiesen. Nur dort seien die wichtigen Vitamine und Spurenelemente enthalten, die die Taube unbedingt braucht.

Außerdem würden die Tiere durch das Füttern auf den Boden der Innenstädte degradiert werden. Taubenhäuser seien einfach die bessere Alternative, sagt Alexander Benzmüller: "Sie haben einen Rückzugsraum, müssen nicht auf der Straße leben und werden genau in diesen Häusern gezielt artgerecht gefüttert."

Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" am 05.10.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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