Schüler des Christian von Mannlich-Gymnasiums (Foto: SR / Oliver Buchholz)

Der Stratosphärenballon des Christian von Mannlich-Gymnasiums

Reporter: Oliver Buchholz | Onlinefassung: Andree Werner   16.06.2023 | 16:45 Uhr

An diesem Morgen ist unser GuMo-Mobil am Christian von Mannlich-Gymnasium in Homburg. Dort lassen Schüler einen Stratosphärenballon in den saarländischen Himmel steigen. Mit ihm will man zahlreiche Daten sammeln und Experimente durchführen.

Welch ein Glück! Das Gymnasium in Homburg wurde vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für eine Kooperation mit "Stratoflights" ausgewählt. Auch in 13 anderen Bundesländern werden Projekte mit Wetterballons von "Stratoflights" in diesen Tagen durchgeführt.   

Audio

GuMo-Mobil: Der Stratosphärenballon des Christian von Mannlich-Gymnasiums
Audio [SR 3, (c) SR 3 Oliver Buchholz, 26.06.2023, Länge: 07:12 Min.]
GuMo-Mobil: Der Stratosphärenballon des Christian von Mannlich-Gymnasiums

Der Ballon, der im Saarland starten wird, kann bis zu 36 km hoch und bis zu 80 km weit fliegen. Er wurde von einer Oberstufen-Projektgruppe des Gymnasiums in einigen Stunden zusammengebaut und ist mit einem GPS-Tracker, einem Daten-Tracker, einer Kamera und Experimenten zur Analyse von Umweltfragen versehen.

Die Technik in der kleinen Box (Foto: SR / Oliver Buchholz)
Die Technik in der kleinen Box

Damit alles mit Strom versorgt wird, ist auch eine kleine Power-Bank in der 15x15cm kleinen Styropor-Box verbaut.

Für den Bau und die weitere Planung spielten auch die verschiedenen Schulfächer wie Physik oder Mathematik eine wichtige Rolle. Daten wir Flughöhe, Temperatur usw. sollen am Ende ausgewertet werden.

Start mit ungewissem Ziel

Der Start des Wetterballons war von der Stadt Homburg und der zuständigen Luftfahrtbehörde beim Ministerium für Umwelt im Vorfeld bereits genehmigt worden.

Ob beim Start und vor allem beim Flug dann alles glatt läuft, muss sich noch zeigen. Schließlich gibt es einige Faktoren, die den Flug des Wetterballons beeinflussen können. Auch wie hoch der Ballon genau steigen wird und wohin der Wind den Ballon tragen wird, muss sich noch herausstellen. Vermutlich wird er irgendwo im Pfälzer Wald landen. Drei bis vier Stunden lang wird der Wetterballon insgesamt fliegen. Um ihn danach zu finden, gibt es einen extra Such-Trupp der die GPS-Daten vom Ballon im Auge behält.

Video [aktueller bericht, 26.06.2023, Länge: 3:23 Min.]
Stratosphärenballon vor Homburger Schlossberg

Die Startvorbereitungen

Pünktlich zum Unterrichtsbeginn um 7.45 Uhr geht es für 15 Oberstufler des Christian-Mannlich-Gymnasiums dann los. Zusammen mit ihren Lehrern werden in der Schule die letzten Vorbereitungen getroffen und dann geht es los auf den Schlossberg.

Auf einer großen weißen Plane wird zunächst die Sonde vorbereitet - die kleine weiße Styroporbox, die gut gefüllt ist.

Die Datensammlung

Mit dem Datenlogger werden Informationen in der Stratosphäre gesammelt, die dann in der Schule ausgewertet werden. "Dazu zählen die Aufstiegshöhe, die UV-Strahlung, Infrarotstrahlung, die Geschwindigkeit, die das Gerät zurück legt, aber auch die Zusammensetzung der Gase beim Aufstieg", so Lehrer Johannes Schmitt. Mit diesen Daten soll dann mit den Schülerinnen und Schülern auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel geforscht werden. Dazu gehörten beispielsweise auch Zusammenhänge im Bezug auf die Zusammensetzung der Atmosphärenschichten.

Kresse-Samen und Bär-Tierchen fürs All

Aber es wird auch ein paar Experimente geben: In der Box befinden sich neben kleinen Bär-Tierchen, die man nur mit dem Mikroskop erkennen kann, auch Kresse-Samen. Die Schülerinnen und Schüler wollen wissen, wie sich die Samen und die Tierchen in luftiger Höhe verhalten. Um das vergleichen zu können, werden zeitgleich am Boden Kresse-Samen zum Keimen gebracht.

Der Start

Mannlich-Gymnasium in Homburg lässt Stratosphärenballon steigen
Audio [SR 3, Oliver Buchholz, 26.06.2023, Länge: 03:09 Min.]
Mannlich-Gymnasium in Homburg lässt Stratosphärenballon steigen

Nachdem die gut ein Kilo schwere Box also vorbereitet und mit einem Fallschirm für die Landung ausgestattet wurde, wird’s ernst: Schüler und Lehrer füllen Helium in den großen Katschukballon. Das Helium sorgt dafür, dass der Ballon samt Sonde hoch aufsteigt, sich dann durch den immer geringer werdenden Luftdruck ausdehnt und schließlich in etwa 35 Kilometern Höhe platzt.

Der Stratosphärenballon am saarländischen Himmel (Foto: SR/Oliver Buchholz)
Der Stratosphärenballon am saarländischen Himmel

Gegen 10.15 Uhr ist es dann soweit: der Ballon steigt auf in den Himmel.

Später beginnt dann ein weiterer spannender Teil des Projektes: die Bergung der Sonde. Schüler und Lehrer haben diverse Berechnungen zum Landeort angestellt. Sie gehen von etwa drei Stunden Flugzeit aus und glauben, dass der Ballon dann gegen 13.00 Uhr in der Nähe von Landstuhl landet. Mit Hilfe des GPS-Trackers soll er dann geborgen werden.

Nachklapp

Es hat funktioniert. Der Ballon und vor allem die Box mit dem Datenlogger sind gefunden. Jedoch zwei Stunden später als erwartet, nämlich gegen 15.00 Uhr. Und das aus gutem Grund, denn der Ballon ist nicht nur bis Landstuhl geflogen, sondern fast bis nach Mannheim.

Ein Thema aus den Sendungen "Guten Morgen" und "Region am Mittag" am 26.06.2023 auf SR 3 Saarlandwelle


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