Vergessene Orte im Saarland

Ein verlassenes Kloster oder eine leerstehende Millionärsvilla - was zunächst mal nach dem Spielort eines Horrorfilms klingt, lässt sich in Saarland und Umgebung mit ein wenig Ortskenntnis finden. Das zeigt auch Autor und Fotograf Holger Mathias Peifer. Er stellt den verlassenen Bahnhof in Jägersburg und einen mystischen Pfad vor.

Holger Mathias Peifer macht sich regelmäßig mit seiner Kamera auf den Weg, versteckte, vergessene und verfallene Orte im Saarland und in den Nachbarregionen zu entdecken. Die Geschichten dieser Orte erzählt er in seinen Büchern.

Ein verlassener Bahnhof

Zwischen Rheinland-Pfalz und Saarland - quasi im ehemaligen Niemandsland - steht nahe Waldmohr und Jägersburg ein alter Bahnhof. Der hat zwar eine glorreiche Geschichte, die ist aber in Vergessenheit geraten. Und mit ihr eigentlich auch der ganze Bahnhof.

Um den Bahnhof heute noch zu erreichen, muss man sich durch hohe Hecken und Gestrüpp vorkämpfen.Trotz des abblätternden Putzes und der kaputten Fenster ist es einer von Peifers Lieblingsplätzen. Wenn er dort ankomme, ginge bei ihm das Kopfkino los, sagt er.

Eine lange Geschichte

Der Bahnhof sei 1904 eingeweiht worden, sagt Peifer. Damals hätte er fünf Gleise gehabt. Güter seien an ihm verladen worden. Von den Waren und Personen, die ihn damals täglich genutzt haben, sei nichts mehr da. Auch vom angrenzenden Biergarten nicht.

Und es handelte sich um einen Zollbahnhof, sagt Peifer. Da hätten Züge oft gestanden, denn sie mussten eine halbe Stunde warten, während die Zöllner die Züge durchsuchten. Da sei einiges an Leben gewesen. Nun sind die Gleise zurückgebaut worden und die Natur hat sich die Gleise zurückeorbert.

Kein Grund zur Sorge

Aber nicht nur Faszination überkommt einen bei Lost Places. Denn wenn es aus einer dunklen Ecke scheppert, kann man es schon mit der Angst zu tun bekommen. In der Regel muss man sich aber nicht fürchten. Man höre öfter Lärm in verlassenen Gebäuden, sagt Peifer. Oft seien da Leute unterwegs - Obdachlose, die Zuflucht suchen oder Jugendliche, die auch erkunden wollen.

Mystische Pfade

Und der Bahnhof war erst der Startpunkt. Vom Kinderspielplatz in Waldmohr aus muss man richtig in den Wald rein. In einem idyllischen Bachtal läge einer der Pfade, die Peifer in einem seiner Bücher beschrieben habe, sagt er. Da würden sich die Geister herumtreiben.

Zum einen habe es dort einen Mörder gegeben, der eine Frau getötet habe, um an ein Säcklein voller Samen zu kommen, erzählt Peifer. Der Mörder habe sich eigentlich eine andere Beute erhofft. Und zum anderen gebe es den bleiernen Mann, der die Menschen in die Irre führte, damit sie nicht mehr aus dem Tal herauskämen.

Buchtipps

Holger Mathias Peifer
Wanderführer Saarland: Mystische Pfade Saarland

33 Wanderungen auf den Spuren von Mythen und Sagen
inkl. GPS-Daten zum Download
Bruckmann Verlag
Juni 2023
ISBN-13 : 978-373432089
Preis: 22,99 Euro

Holger Mathias Peifer
Lost & Dark Places Saarland: 33 vergessene, verlassene und unheimliche Orte.
Schaurige Geschichten und exklusive Einblicke.
Inkl. Anfahrtsbeschreibungen
Ruckmann Verlag
29. April 2022
ISBN-13: 978-373431933
Preis: 22,99 Euro

Ein Thema aus der Sendung "Guten Morgen" am 01.09.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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