Oberkircher will Puzzle-Weltrekord ins Saarland holen
"Großes entsteht im Kleinen" - das denkt man sich auch in der Gemeinde Freisen. Deshalb versucht Hans-Josef Schaad aus Oberkirchen den Puzzle-Weltrekord zu knacken. Vor dem großen Versuch hat ihn GuMo-Mobil-Reporter Uwe Jäger besucht.
Etwas großes schaffen - davon träumen viele. Und auch in der Gemeinde Freisen wird groß geträumt. Dort will Hans-Josef Schaad nämlich den Puzzle-Weltrekord brechen. Aber wer schon mal gepuzzelt hat, der weiß: Am besten geht das mit absoluter Ruhe. Deshalb wird er für die Zeit seines Versuchs nahezu isoliert sein.
Der aktuelle Weltrekord liegt bei 137 Tagen am Stück puzzeln. Der Oberkircher Schaad möchte das noch schneller schaffen. Sein Puzzle hat 54.000 Teile. Es handelt sich um das größte frei im Handel erhältliche Puzzle der Welt.
Weihnachtsgeschenk: Rekordherausforderung
Hans-Josef Schaad hat sich zum Ziel gesetzt, das Puzzle in 136 Tagen zusammenzusetzen. Ganz allein hat er sich das aber nicht ausgesucht. Das 54.000 Teile-Puzzle war nämlich ein Geschenk. Er hat es in einem großen Koffer von seiner Frau und seiner Tochter zu Weihnachten bekommen.
Erst habe er gedacht, dass seine Familie ihn in Urlaub schicken wollte, sagt Schaad. Und ein wenig Urlaub ist es ja schon, wenn auch ein durchgetakteter. Schaad hat nämlich einen großen Kalender auf dem Tisch liegen, mit dem er seinen Rekordversuch plant. Vom ersten Oktober bis zu Faschingsdienstag soll sein Versuch gehen.
Wunschpuzzle
Aber wie kommt man auf die Idee, so einen Rekord aufzustellen? Schließlich handelt es sich um das "schnellste Zusammensetzen des größten Puzzles der Welt, das im Handel erhältlich ist" - so der offizielle Titel des Rekordversuchs. Er habe schon immer gern gepuzzelt und sich auch schon lange das größte Puzzle der Welt gewünscht, sagt Schaad.
Und zu Weihnachten habe seine Familie es ihm dann geschenkt. Er habe jedoch erst einmal geschaut, ob jemand das Puzzle schon fertig gestellt hätte und sei dabei auf diesen Rekord gestoßen.
Planung des Rekordversuchs
Sein Plan ist es, das Puzzle wie einen Arbeitsalltag zu betrachten. Etwa acht bis zehn Stunden am Tag wolle er daran arbeiten, sagt Schaad. Nur die Sonntage blieben frei. Zumindest sei das der Plan. Es könne jedoch passieren, dass auch der ein oder andere Sonntag mit puzzeln verbracht werden könnte.
Planung und Ordnung sind bei diesem Unterfangen besonders wichtig. Denn das kleinteilige Puzzle zeigt 60 Werke der Kunstgeschichte. Die Mona Lisa und ein Van Gogh sind beispielsweise vertreten. So ergibt sich am Ende eine Gesamtgröße von 2,04 auf 8,64 Meter. Da reicht ein Küchentisch nicht aus. Deshalb hat er sich die Dorfkneipe "Das Brunnenstübchen" ausgesucht.
Vorbereitung vor Ort
In einem Raum der Kneipe hat Schaad sich 27 Rahmen gebaut. Denn so viele einzelne Pakete umfasst das 54.000 Teile-Puzzle. Dafür hat er noch selbst einen höhenverstellbaren Tisch gebaut. So kann er beim Puzzeln stehen oder sitzen, wie es gerade angenehmer für ihn ist.
Aber nicht nur den Untergrund für sein Puzzle hat er vorbereitet. Er hat den Raum auch dekoriert. Mit Styroporpuzzleteilen, die von der Decke hängen, will er auch den Zuschauern eine schöne Atmosphäre bieten. Die dürfen den Raum zwar nicht betreten, können aber trotzdem zuschauen.
Puzzlerekord im Blick
Durch ein großes Schaufenster kann man Schaad dabei zusehen, wie er puzzelt. Aber nicht nur so wird der Rekord überwacht. An der Decke hängt nämlich eine Kamera. Die mache alle fünf Minuten ein Foto, sagt er. So entstehe ein Film von circa fünf oder sechs Minuten, den er an das Rekordinstitut Deutschland in Hamburg übermitteln müsse. Außerdem dokumentiert er in einem kleinen Notizbuch seinen Fortschritt.
Jetzt bleibt noch die Überlegung, wo man sich das fertige Puzzle anschauen kann. Mit 30 Kilogramm Gewicht sei das Puzzle zu schwer, um es aufzuhängen, sagt Schaad. Er werde es in Koffern in Museen auslegen oder bei sich im Wohnzimmer. Wer das fertige Puzzle sehen wolle, solle ihn dann einfach kontaktieren.
Puzzeln für den guten Zweck
Aber Schaad puzzelt nicht nur zu seinem eigenen Privatvergnügen. Er wolle gleichzeitig noch einen guten Zweck unterstützen, nämlich die Aktion "Ally hilft" aus Sankt Wendel. Er möchte Gelder sammeln, die dann von dieser Aktion an schwerkranke Kinder weitergeleitet werden sollen.
Ein Beitrag aus der Sendung "Guten Morgen" am 28.09.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.
