Wo steht das schönste Bauernhaus im Saarland?
Die Landesjury für den Wettbewerb "Saarländische Bauernhäuser – Zeugnisse unserer Heimat" schaut sich heute und morgen 11 nominierte Häuser im Saarland an. GuMo-Mobil-Reporter Oliver Buchholz besucht an diesem Morgen eines davon - nämlich das Bauernhaus von Familie Pesch in Hemmersdorf. Vielleicht ist das ja, das schönste Bauernhaus im Saarland?
In der Lothringer Straße in Hemmersdorf stehen gleich mehrere alte schöne Bauernhäuser. Im Haus mit der Nummer 129 wohnen Lidwina und Kurt Gerhard Pesch. Lidwinas Familie betreibt den Hof bereits seit Generationen. Das Haus wurde um die 1800 gebaut, vermutet Lidwina. Ein genaues Datum gäbe es nicht. Im zweiten Weltkrieg sei eine Bombe am Haus eingeschlagen. Die Schäden seien zwar äußerlich beseitigt worden aber im Haus merke man seit dem einen Höhenunterschied - zu erkennen an einer Treppenstufe, so Lidwina zu SR 3-Reporter Oliver Buchholz.
Bauernhaus selbst restauriert
Die beiden haben das alte Bauernhaus in den letzten Jahren mühe- und liebevoll restauriert. So musste unter anderem die komplette Heizungsanlage erneuert werden, auch die Elektrik wurde im gesamten Gebäude modernisiert. Die meiste Arbeit hatte Kurt Gerhard allerdings im ehemaligen Schweinestall. Dort musste neben den Futtertrögen und einzelnen Stell-Boxen vor allem der Schweinestall-Geruch beseitigt werden - eine langwierige Arbeit, erinnert sich Kurt Gerhard.
Der Zahn der Zeit
Die alte Dreschmaschine in der Scheune wollte er auch wieder fit machen, aber die war ganz wurmstichig, erinnert sich Kurt Gerhard. Genauso wie das alte Scheunentor. Allerdings war der Schaden dort zu groß und so musste Familie Pesch einen Schreiner engagieren. Der hat das große und alte Scheunentor wieder neu aufgebaut. Ein Hingucker findet Oliver Buchholz.
Tochter hatte Idee
Seit fast 20 Jahren ist das Haus eigentlich in einem restaurierten Zustand. Aber erst jetzt machen Lidwina und Kurt Gerhard zum ersten Mal bei diesem Wettbewerb mit - auf Drängen der Tochter. Sie meinte, man könne ja mal schauen auf welchen Platz es das Bauernhaus der Familie schaffen könnte. Also haben sie sich für dieses Jahr angemeldet. Für den aktuellen Wettbewerb musste aber noch kurzfristig neue Farbe auf die Außenwand und auch Stunden bevor die Jury kommt, gibt es noch ein wenig zu tun. Vor dem Haus soll noch etwas Rindenmulch verteilt werden und Lidwina muss noch zum Friseur. Schließlich will man ja auch sonst einen hübschen Eindruck in Hemmersdorf hinterlassen.
Der Wettbewerb
Der 1984 vom ehemaligen „Institut für Landeskunde im Saarland“ ins Leben gerufene Wettbewerb „Saarländische Bauernhäuser – Zeugnisse unserer Heimat“ wird im zweijährigen Turnus ausgerichtet. Da der ursprünglich für 2020 geplante 19. Wettbewerb aufgrund der Covid-19-Pandemie um ein Jahr verschoben werden musste, findet der 20. Wettbewerb nun in diesem Jahr statt. So begutachten heute und morgen (17.10. +18.10.) die Jurymitglieder die verschiedenen Bauernhäuser im Saarland um einen neuen Sieger zu küren.
Geldpreise und Plaketten
Besonders gut erhaltene und gepflegte Bauernhäuser werden im Wettbewerb prämiert. Das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz stellt dazu einen Gesamtbetrag in Höhe von 10.000 € aus. Neben dem Geld bekommen prämierte Gebäude auch eine Plakette mit einem entsprechendem Hinweis angebracht.
Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" am 17.10.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.
