Gemälde: Axel Oxenstierna (Foto: IMAGO / Heritage Images)

Der Geburtstag von Axel Oxenstierna, schwedischer Reichskanzler

ZeitZeichen: 16. Juni 1583

 

Sendung: Freitag 16.06.2023 9.05 bis 9.20 Uhr

Er machte die Schweden zu den Raufbolden der Ostsee: Axel Oxenstierna sorgte dafür, dass ein langer Krieg zum Dreißigjährigen Krieg wurde – die Verwüstung Mitteleuropas nahm Schwedens ewiger Kanzler zum Vorteil seines Landes in Kauf.

1630 zog Reichkanzler Axel Oxenstierna zog an der Seite seines Königs Gustav Adolf in den Krieg. Als der König in der Schlacht bei Lützen kurz darauf starb, befeuerte Oxenstierna stellvertretend für die minderjährige Thronfolgerin die Kämpfe. Am Ende konnte er für Schweden beträchtliche Gebietsgewinne im Deutschen Reich durchsetzen.

70 Jahre später war es mit der Großmachtstellung Schwedens vorbei. Russland unter Zar Peter übernahm die Vorherrschaft im Ostseeraum. Oxenstierna hatte noch eine Großmacht hinterlassen, deren Armee als nahezu unbesiegbar galt.

Audio

Oxenstierna stammte aus altem schwedischen Adelsgeschlecht und studierte in Deutschland. Mit 28 Jahren wurde der gute Organisator bereits Schwedens Reichskanzler. Er befürwortete den Eintritt Schwedens in den Dreißigjährigen Krieg, um eine Dominanz des Kaisers im Ostseeraum zu verhindern. Oxenstierna verhinderte auch, dass der Krieg bereits nach knapp 20 Jahren ein Ende hätte finden können. Den Prager Frieden zwischen Kaiser und protestantischen Fürsten hintertrieb er.

Oxenstierna war in seiner 40jährigen Amtszeit Modernisierungen gegenüber aufgeschlossen und gründete Gymnasien in Schweden. Er reformierte die Verwaltung und baute ein effektives Postsystem auf. Bis zu seinem Tod mit 71 Jahren lenkte er weitgehend die schwedischen Regierungsgeschäfte.

Von Heiner Wember


Das Bild ganz oben zeigt ein Gemälde auf dem Axel Oxenstierna abgebildet ist (Bildquelle: IMAGO / Heritage Images).


"ZeitZeichen"

Montag bis Freitag um 9.05 Uhr auf SR 2 KulturRadio

Seit über 40 Jahren ist die Sendung "ZeitZeichen" eine feste Institution in der deutschen Radiolandschaft. Mit erzählerischer Kraft, analytischer Brillanz und publizistischer Kompetenz erinnert das "ZeitZeichen" an wichtige Daten und Ereignisse. Dabei geht nicht nur um Geschichte, Politik, Kunst und Kultur, sondern auch das Alltägliche, bis hin zum Skurrilen.

Neben dem aufwändig komponierten Beitrag sind im 15-minütigen "ZeitZeichen" alle Darstellungs- und Stilformen des Hörfunks zu erleben, von der reinen O-Ton-Collage über die Reportage bis hin zum Mini-Hörspiel.

Das ZeitZeichen ist eine Kooperation von SR 2 KulturRadio mit dem Westdeutschen Rundfunk.

Redaktion SR: Peter Weitzmann

Redaktion WDR: Gesa Rünker

E-Mail: sr2@sr.de

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja