Notenblatt: Die Komposition «Erinnerung» von Engelbert Humperdinck (1854-1921) aus dem Jahr 1871 (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Büttner)

Das Gesetz zur Pflichtabgabe von Noten und Tonträgern an das Deutsche Musikarchiv der Deutschen Bibliothek

ZeitZeichen: 6. Juni 1973

 

Sendung: Dienstag 06.06.2023 9.05 bis 9.20 Uhr

Heute vor 50 Jahren hat Deutschland eine "Arche Noah für Musik" geschaffen: Seit dem 6. Juni 1973 müssen in der BRD von jedem Musikstück zwei Exemplare an das Deutsche Musikarchiv (DMA) abgeliefert werden. Mit über zwei Millionen gesammelter Tonträger beherbergt es heute eine der größten musikalischen Sammlungen der Welt.

Heute gelangen Woche für Woche 1.500 Tonträger und mehr als 200 Notenausgaben in das Deutsche Musikarchiv. Gegründet wurde das DMA im Jahr 1970, und nahm zunächst Bestände der Deutschen Musik-Phonothek auf. Auch in der DDR wurden Noten und Tonträger gesammelt, in der Deutschen Bücherei in Leipzig. Nach 1989 wurden die Bestände zusammengeführt.

Audio

So findet sich seit 2010 im modernen Gebäude der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig eine klingende gesamtdeutsche Musikgeschichte. Den Großteil dieser Sammlung machen CDs und Vinylschallplatten aus. Es gibt aber auch Klavierrollen, Audiokassetten, Schellackplatten, Wachswalzen, und historische Abspielgeräte. Die Bestände werden digitalisiert, restauriert und aufbereitet. Mit Ausstellungen, Führungen und Rechercheplätzen steht das DMA allen Interessierten offen.

Und auch im Zeitalter der immateriellen Musik mit MP3 und Web-Playern werden Musikstücke gesammelt, nicht nach Popularität oder Klickzahlen, sondern nach dem Prinzip der Vollständigkeit. Denn vielleicht sind Musikstücke, die heute kaum jemand kennt, die Meisterwerke und Super-Hits von morgen, übermorgen oder 100 Jahren.

Von Christian Kosfeld


Das Bild ganz oben zeigt das Notenblatt der Komposition «Erinnerung» von Engelbert Humperdinck (1854-1921) aus dem Jahr 1871 (Bildquelle: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Büttner).


"ZeitZeichen"

Montag bis Freitag um 9.05 Uhr auf SR 2 KulturRadio

Seit über 40 Jahren ist die Sendung "ZeitZeichen" eine feste Institution in der deutschen Radiolandschaft. Mit erzählerischer Kraft, analytischer Brillanz und publizistischer Kompetenz erinnert das "ZeitZeichen" an wichtige Daten und Ereignisse. Dabei geht nicht nur um Geschichte, Politik, Kunst und Kultur, sondern auch das Alltägliche, bis hin zum Skurrilen.

Neben dem aufwändig komponierten Beitrag sind im 15-minütigen "ZeitZeichen" alle Darstellungs- und Stilformen des Hörfunks zu erleben, von der reinen O-Ton-Collage über die Reportage bis hin zum Mini-Hörspiel.

Das ZeitZeichen ist eine Kooperation von SR 2 KulturRadio mit dem Westdeutschen Rundfunk.

Redaktion SR: Peter Weitzmann

Redaktion WDR: Gesa Rünker

E-Mail: sr2@sr.de

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