Interview der Woche: Stephan Toscani

  20.09.2012 | 20:39 Uhr

Für Stephan Toscani (CDU) ist Frankreich "ein Lebensgefühl". Die Überwindung der Sprachbarriere bleibt für den Europaminister eine Hauptaufgabe. Das Interview lief im September 2012 auf SR 2 KulturRadio.

Interview der Woche

Stephan Toscani

Europaminister des Saarlandes

Für Stephan Toscani (CDU) ist Frankreich "ein Lebensgefühl". Die Überwindung der Sprachbarriere bleibt für den Europaminister eine Hauptaufgabe. Hören Sie das Interview am Samstag ab 12.45 Uhr auf SR 2 KulturRadio oder bereits jetzt online.

(22.09.2012) Für den saarländischen Europaminister Stephan Toscani (CDU) sind die Beziehungen und die Freundschaft zu Frankreich aus Sicht des Saarlandes ein "Alleinstellungsmerkmal" im Wettbewerb mit anderen Regionen in Deutschland. Toscani sagte im "Interview der Woche" des Saarländischen Rundfunks, die Kompetenz, die das Land im Verlauf der letzten Jahrzehnte in diesem Bereich erworben habe, sei einzigartig.

"Wir wollen dies weiter ausbauen, sodass immer dann, wenn in Deutschland von Frankreich und in Frankreich von Deutschland die Rede ist, die Leute automatisch auf das Saarland kommen."


Hier können Sie das vollständige Interview mit Stephan Toscani online hören - per Klick auf den folgenden Link zur SR-Mediathek:

Bild: Audiobanner
SR-Mediathek:
  "Frankreich ist für mich ein Lebensgefühl'' [Michael Thieser im Gespräch mit Stephan Toscani, SR 2 KulturRadio, Bilanz am Mittag, 22.09.2012, ca. 13:26 Min.]

Besondere Angebote geplant

Die neue Frankreich-Strategie, die derzeit erarbeitet werde, habe insofern zum Ziel, die besondere Rolle des Landes im Rahmen der deutsch-französischen Beziehungen auf beiden Seiten der Grenze noch stärker herauszustellen. Dazu gehörten angesichts der demographischen Entwicklung unter anderem besondere Angebote für lothringische Arbeitskräfte und Auszubildende. "Wir haben einen immer größeren Fachkräftemangel bei uns im Saarland. Gleichzeitig gibt es in Lothringen eine hohe Jugendarbeitslosigkeit und Ziel muss es sein, beides miteinander in Einklang zu bringen", so der saarländische Europaminister. Erste Gespräche mit den Kammern und den Wirtschaftsverbänden seien sehr vielversprechend verlaufen.

Sprachbarrieren überwinden, aber wie?

Darüber hinaus betonte Toscani die Notwendigkeit, mehr zur Vermittlung der Sprache des Nachbarn zu tun. Dies gelte für beide Seiten. "Ich glaube, wenn nicht nur die Vorteile der gegenseitigen Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch der Arbeitsmöglichkeiten noch deutlicher werden, dass es dann auch einen zusätzlichen Ansporn für Jugendliche in Lothringen gibt, deutsch zu lernen." Umgekehrt müsse auch das Saarland sich weiter anstrengen, um die vorhandenen Sprachbarrieren zu senken. "Wenn wir hier in unserer Frankreichkompetenz einen Sprung nach vorne machen wollen, dann kommen wir an diesem Thema nicht vorbei." Dies gelte auch für die Landesverwaltung. So sei die Frage durchaus berechtigt, ob "wir es beispielsweise schaffen, in Zukunft zumindest einen Teil der Behördenformulare zweisprachig anzubieten." Als ein weiteres Beispiel zur Förderung der Nachbarsprache im öffentlichen Raum nannte der saarländische Europaminister die generelle Durchsage von Verkehrsinformationen auf deutsch und französisch in den saarländischen Bahnhöfen.

Persönliche Beziehung zum Nachbarland

Seine eigene, persönliche Beziehung zu Frankreich wiederum bezeichnete Toscani, der mit einer Französin verheiratet ist, als sehr intensiv und emotional: "Frankreich ist für mich ein Lebensgefühl, etwas, das mein Leben bereichert und neue Horizonte eröffnet und politisch ist da natürlich die tiefe Überzeugung, dass die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich ein Motor der
europäischen Einigung auch in Zukunft sein wird."

(Michael Thieser)


Das Interview der Woche

Jeden Samstag gegen 12.45 Uhr in der "Bilanz am Mittag" auf SR 2 KulturRadio

In der "Bilanz am Mittag" auf SR 2 KulturRadio wird jeden Samstag gegen 12.45 Uhr ein etwa 15-minütiges Interview ausgestrahlt. Diese Gespräche mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur bieten den Hörern von SR 2 KulturRadio nicht nur Argumente und Fakten zu wichtigen Themen und Entscheidungen, sondern auch persönliche Eindrücke über die Handelnden.

Die Interviews entstehen in enger Zusammenarbeit mit dem Hauptstadtstudio Berlin. Der Sendeplatz wird so zu einem Forum für internationale und regionale Themen.

Kontakt: bilanz@sr.de

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