Buchcover: François-Régis Bastide - Wandererfantasie (Foto: Gollenstein)

François-Régis Bastide - „Wandererfantasie“

Fortsetzung folgt ...

 

Der Titel, eine Hommage an Schuberts „Wandererfantasie“, ist Programm. Der französische Autor variiert in seinem halb biografischen, halb fantastischen Roman nach Art einer musikalischen Komposition Themen und Motive, Orte und Zeiten, Wirklichkeit und Traum. In 13 Folgen gelesen von Matthias Ponnier.

Sendung: Montag 19.06.2023 14.04 Uhr

In 13 Folgen gelesen von Matthias Ponnier, vom 19. Juni bis 05. Juli 2023.


Der Titel, eine Hommage an Schuberts „Wandererfantasie“, ist Programm. Der französische Romanautor variiert nach Art einer musikalischen Komposition Themen und Motive, Orte und Zeiten, Wirklichkeit und Traum. Bastides Tätigkeit während der Nachkriegszeit in Saarbrücken, Erlebnisse im Pariser Mai 68 und Begegnungen mit historischen Persönlichkeiten wie Grandval, General Kœnig und de Gaulle machen den Roman zu einem außergewöhnlichen Zeitdokument.

In der halb biografischen, halb fantastischen Handlung erlebt der Ich-Erzähler eine schwierige Liebe zu einer jungen Frau namens Anne; später verliebt er sich in eine geheimnisvolle Lionne. Der Protagonist reist in kulturpolitischer Mission durch Europa, ist mit Anne auf einer seltsamen Reise nach Prag unterwegs (zu Franz Schubert, Franz Kafka, Gustav Mahler und Milan Kundera) und wandert in Gedanken zwanzig Jahre zurück, als er an der Exekution gefangener SS-Offiziere mitwirken musste. Ein Jahr später greift er in Saarbrücken in Entnazifizierungsverfahren ein, um gute Musiker und den Dirigenten Walter Gieseking für das Rundfunksinfonieorchester zu gewinnen. Bastide beleuchtet kritisch das Kolonialherrenhafte Auftreten mancher seiner Landsleute und gilt als „Kollabo“, als Freund der Deutschen, mit denen er nächtelang „Schubertiaden“ feiert.

Die Übersetzung des 1976 erschienenen Romans „La fantaisie du voyageur“ (Editions du Seuil) wurde von dem Sulzbacher Übersetzer Eugen Helmlé begonnen, aber durch seinen Tod 2000 unterbrochen. Alfred Diwersy beendete die Übersetzung, der Roman ist 2006 erschienen.

François-Régis Bastide (1926 – 1996) war Schriftsteller, Diplomat, Herausgeber und Radiojournalist.


Fortsetzung folgt - nachzuhören auf sr2.de und in der ARD Audiothek.


Fortsetzung folgt...

Montags bis freitags, 14.04 bis ca. 14.30 Uhr
... und danach in der Regel für jeweils 30 Tage in der SR-Mediathek!

Die knappe halbe Stunde Literatur am Tage: Kurzgeschichten, Novellen oder Romane von berühmten Autoren, gelesen von erstklassigen Sprechern.

Redaktion: Tilla Fuchs
Kontakt: fortsetzungfolgt@sr.de

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