Flüchtlinge aus der Ukraine bei ihrer Ankunft in Deutschland (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Frank Hammerschmidt)

„Schalom Ukrainzi“

Wie jüdische Gemeinden in Deutschland ukrainische Kriegsflüchtlinge integriert haben

Von Jens Rosbach  

Sendung: Samstag 24.02.2024 09.05 bis 09:30 Uhr

Zwei Jahre nach Beginn der russischen Invasion ziehen jüdische Organisationen Bilanz: Sie haben bislang rund 30.000 ukrainische Flüchtlinge beraten, versorgt oder aufgenommen. Synagogengemeinden organisierten Evakuierungsbusse, vermittelten Unterkünfte, berieten die Schutzsuchenden auf Ukrainisch und begleiteten sie zu Behörden. Ein Stresstest für die kleine Community in Deutschland mit rund 200.000 Jüdinnen und Juden.

Die jüdische Willkommenskultur hat einen besonderen Grund: Fast jeder zweite Jude, jede zweite Jüdin in Deutschland ist selbst ukrainischer Herkunft – und in den letzten 30 Jahren als sogenannter jüdische*r Kontingentflüchtling eingewandert. So landeten nun viele Kriegsflüchtlinge auf der Couch von Verwandten und Freund*innen in Deutschland.

Viele von ihnen wollen dauerhaft in Deutschland bleiben – und 2400 von ihnen haben bereits einen Antrag auf Mitgliedschaft in einer jüdischen Gemeinde gestellt.
Der Zentralrat der Juden, der eine Überalterung seiner Religionsgemeinschaft mit Sorge registriert, beobachtet nun eine Verjüngung seiner Mitgliedsgemeinden.

Sogar Jüdinnen und Juden aus Russland engagieren sich für die Geflüchteten aus Kiew, Odessa und Charkiw. 2014, als Moskau die Krim annektierte, wirkte die Stimmung noch ganz anders: Damals war die jüdische Gemeinschaft gespalten in Kremlgegner und Kremlunterstützer. Doch angesichts von Putins Kriegsverbrechen haben viele russischstämmige Jüdinnen und Juden ihre Einstellung zum Kreml offenbar geändert.

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