Was tun bei Badeunfällen?

In den letzten Wochen häufen sich Badeunfälle. Wie erkenne ich die lebensbedrohliche Lage? Welche Maßnahmen sind anzuwenden, wenn ich eine ertrinkende Person sehe? Sophia Holderbaum vom DLRG Saarland gibt Ratschläge.

In den letzten Wochen häufen sich Badeunfälle mit teils tragischem Ablauf. So starb im Jägersburger Weiher ein Mann, im Völklinger Freibad musste ein neunjähriges Mädchen reanimiert werden.

Diese und andere Fälle sind erschreckend. Doch wie kann ich helfen, falls ich eine ertrinkende Person sehe? Ist mein Kind fit genug, um alleine zum Schwimmen zu gehen? Wir haben Sophia Holderbaum, Vizepräsidentin des DLRG Saarland, gefragt.

Bereits viele Badeunfälle

Kann mein Kind alleine zum Schwimmen gehen?

Dazu sagt Sophia Holderbaum, dass ein Kind prinzipiell mit dem Abzeichen Bronze (früher: Freischwimmer) als sicherer Schwimmer gilt. Um dieses Schwimmabzeichen zu erreichen, muss man 200 Meter am Stück in 15 Minuten schwimmen, davon 150 Meter in Bauch- oder Rückenlage in einer erkennbaren Schwimmart, die restlichen 50 Meter in einer anderen Schwimmart. Zum Bestehen muss auch ein Kopfsprung vom Beckenrand, Tieftauchen von cirka zwei Meter mit Heraufholen eines Gegenstandes und ein Paketsprung vom Startblock oder 1-Meter-Brett erfolgreich gemeistert werden (Quelle: DLRG).

Das Abzeichen ist zwar ein Indikator, doch natürlich muss trotzdem immer auf die Tagesverfassung geschaut werden. Und vor allem: Vorsicht ist besser als Nachsicht, was bedeutet immer ein bisschen vorsichtiger sein. Kleinere Kinder sollten generell nicht alleine ans Wasser gelassen werden.

Wie erkennt man das "stille Ertrinken"?

Zunächst einmal ist das ein großes Problem, sagt Sophia Holderbaum. Es ist nicht so wie in vielen Filmen dargestellt, dass Ertrinkende lange winken. Der Regelfall ist wirklich das stille Ertrinken.

Sieht man Luftbläschen an der Wasseroberfläche entweichen, ist dies im besten Fall ein Taucher, der gerade am Seegrund taucht. Aufmerksam sein sollte man werden, wenn irgendwelche untypische Wasserbewegungen zu sehen sind. Ganz besonders aufpassen sollte man, wenn der Schwimmer oder die Schwimmerin, neben dem/der man geschwommen ist, plötzlich nicht mehr zu sehen ist.

Was tun im Notfall?

Um Hilfe rufen, um Aufmerksamkeit der Rettungsschwimmer an einem bewachten See oder des Badepersonals im Schwimmbad oder auch die Aufmerksamkeit von anderen Badegästen auf sich zu ziehen. Das Rettungspersonal weiß, was zu tun ist, sie leiten einen auch an. Badegäste sollen schon während der Rettungsmaßnahmen den Notruf anrufen.

Für die Rettung empfiehlt die DLRG immer: Wenn man sich dazu in der Lage fühlt zu helfen, kann man das tun, aber nicht direkt. Das dient dem Selbstschutz: Wenn die ertrinkende Person wirklich noch bei Bewusstsein ist, sollte immer ein Abstandshalter benutzt werden, im besten Fall ist das ein Rettungsring, der am Ufer ist. Der Grund: Ertrinkende mit Bewusstsein entwickeln unglaubliche Kräfte und dadurch wird es eben auch für der Retter gefährlich. Das kann so weit gehen, dass sie ihren Retter mit unter Wasser ziehen.

Fazit

Beim Schwimmen im Freibad, im Weiher, oder am See immer vorsichtig und aufmerksam sein - und im Notfall Hilfe suchen.

Mehr zum Thema

Auf der Hompage der DLRG sind die Anforderungen für die Schwimmabzeichen vom Seepferdchen bis zu Gold genau aufgeführt.


Thema auf SR 1 am 26.06.2023 in der Sendung "SR 1 - Deine Eins!"

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