Viele Saarländer arbeiten in Luxemburg und überqueren tagtäglich die Grenze. Für Pendler ist die Sonderregelung sicherlich sinnvoll. Lange Grenzstaus und massenweise Tests werden dadurch umgangen. Trotzdem wirft die Regelung einige Fragen auf, denn aus gesundheitlichem Aspekt scheint diese inkonsequent und schwer nachvollziehbar zu sein. Ein Aufenthalt von 72 Stunden in einem Risikogebiet ist ausreichend, um sich mit dem Virus zu infizieren, nicht umsonst gibt es seit Montag verpflichtende Tests für alle Rückkehrer aus allen anderen Risikogebieten, ungeachtet der Dauer des Aufenthalts.
Wo ist also der Unterschied zwischen einem Wochenendausflug nach Barcelona, der weniger als 72 Stunden dauern würde, und einem Wochenendausflug nach Luxemburg? Für Bachmann ist der Sachverhalt klar: Das Saarland grenzt nun mal an Luxemburg und nicht an Barcelona. Auschlaggebend für die Entscheidung sei vor allem die hohe Zahl an Pendlern. Die 72 Stunden seien nach Rücksprache mit Experten vertretbar. Ob die Regelung Auswirkungen auf eventuelle, lokal beschränkte Ausgangssperren wie zuletzt in Gütersloh hat, lässt sich laut Bachmann jedoch nicht sagen. Es werde aber alles dafür getan, dass die Grenzen zu Luxemburg und Frankreich offen bleiben können. Neben der Teststation in Saarbrücken, an der sich Reiserückkehrer kostenlos testen lassen können, wird es eine weitere am Flughafen in Ensheim geben.
Auch Thema auf SR 1 am 04.08.2020 in der Sendung "Hallo Saarland"