Hausfassade mit Fenstern und langen Schatten (Foto: dpa/Nicolas Armer)

Bei Hitze richtig lüften

 

Wer im Freien arbeitet, kann der Sommersonne meist nur schwer entgehen. Doch die, die drinnen arbeiten, sind oft auch nicht viel besser dran. Wenn sich die Räume aufheizen, herrscht schnell dicke Luft ... Wie also kann man das Betriebsklima retten und verhindern, dass das Büro zur Sauna wird?

Fenster auf: Frühmorgens Stoßlüften

Lüften will gelernt sein
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Lüften will gelernt sein
Christian Balser und Kerstin Mark haben mit Experten gesprochen und Tipps zusammengetragen.

An heißen Sommertagen sollte man das Lüften auf die Zeit verschieben, wenn es kühler geworden ist, also in der Nacht oder am frühen Morgen die Fenster öffnen. Im Büro sollte das derjenige tun, der als erster eintrifft, und dabei, wenn möglich, querlüften, also auch gegenüberliegende Fenster öffnen, damit es möglichst viel Luftbewegung gibt, rät Professor Gunnar Grün, Experte für Raumklima am Fraunhofer-Institut in Holzkirchen.

Duschen sollten man deshalb auch in den frühen Morgenstunden oder spät am Abend, damit man die Feuchtigkeit durchs offene Fenster nach draußen lassen kann. Die Badezimmertür sollte aber geschlossen bleiben, denn sonst zieht die Feuchtigkeit in die Wohnung, dann kann es drinnen schwülwarm werden.

Fenster zu: Später dicht machen

Wenn die Temperaturen ansteigen, heißt es dann: alle Schotten dicht machen. Denn an Hitzetagen das Fenster öffnen, um frische Luft in den Raum zu lassen, ist wenig ratsam, denn damit kommt nur die Hitze nach drinnen. Bei geschlossenen Fenstern bleibt es drinnen deutlich kühler, so Tim Steager vom SR 1 Wetterteam. Die Fenster auch tagsüber offen lassen, das empfiehlt sich eigentlich nur, wenn man an einem schattigen Platz wohnt, am Waldrand zum Beispiel.

Die Sonne draußen lassen

Wichtig ist, wenn möglich, jede direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden! Sonnenschutz außen ist dabei besser als innen. Denn Rollläden, Jalousien, Markisen & Co lassen die Hitze draußen und verhindern, dass sich der Raum aufheizt. Das Fensterglas lässt nämlich die Sonnenwärme herein, aber nicht mehr hinaus.

Ein Rollo oder Vorhang drinnen ist aber immer noch besser als nichts, erklärt Prof. Grün, denn wenn sich statt dessen der Boden erwärmt, so gibt der die Wärme wiederum viel langsamer ab als das Rollo, der Raum bleibt dann umso länger warm.

Den Ventilator einschalten

Auch wenn ein Ventilator nur die warme Raumluft bewegt, so hat das doch einen positiven Effekt. Wir können besser schwitzen, erklärt Professor Grün, denn wir verlieren Wärme durch die Luftbewegung. Der Schweiß kann schneller verdunsten. Die Luft kühlt dabei unsere Haut, das empfinden wir als angenehm. Der Luftzug sollte nur nicht unbedingt unseren Nacken treffen, wo wir besonders empfindlich sind.

Viel, viel trinken

Ohne zu Schwitzen kommen wir also nicht durch die heißen Tage. Durch das Schwitzen verlieren wir viel Wasser und auch Mineralstoffe. Das muss wieder ausgeglichen werden. Deshalb sollten wir besonders viel trinken. Am besten 1,5 bis 2 Liter oder mehr über den Tag verteilt. Und am besten Mineralwasser, ungesüßten Tee oder auch Saftschorle. Alkohol sollte man aber meiden, er belastet den Kreislauf.

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