SHG-Klinik in Merzig ist insolvent

Seit Jahren befindet sich die Merziger Klinik der Saarland-Heilstätten GmbH (SHG) in einer finanziellen Schieflage. Nun hat die Klinikleitung die Reißleine gezogen und Insolvenz angemeldet. Der Betrieb soll vorerst wie gewohnt weiter laufen.

Am Dienstagnachmittag sind die Mitarbeiter der SHK-Klinik in Merzig informiert worden. Die Insolvenz soll im Schutzschirmverfahren ablaufen, teilte ein Sprecher dem SR mit. Das bedeutet, dass der Krankenhaus-Betrieb vorerst wie gewohnt weiter laufen soll. Auch das Personal soll erst einmal gehalten werden. Es werde der Versuch unternommen, die Klinik zu sanieren.

Gestiegene Kosten und sinkende Bettenbelegung

Das Klinikum in Merzig befindet sich schon seit Jahren in einer finanziellen Schieflage. Die gestiegenen Kosten für Personal und Energie, die ausgelaufenen Bundes-Fördermittel für Krankenhäuser und eine Belegung der Betten unter den Erwartungen hatten die Situation zuletzt zugespitzt.

"Es geht nicht darum, ob das Klinikum weiter besteht, sondern nur um das Wie"

Außerdem habe der Abgang etlicher Ärzte aus der Psychiatrie die Klinik in Schwierigkeiten gebracht, so der Sprecher weiter. Zur Aufrechterhaltung der Patientenversorgung hätten teure Leih-Ärzte engagiert werden müssen.

All das zusammen habe der Klinikleitung letztendlich keine andere Wahl gelassen, als jetzt die Reißleine zu ziehen und Insolvenz anzumelden.

Insolvenzverwalter Lieser: Merzig kein Einzelfall

Insolvenzverwalter Jens Lieser sagte dem SR, das Klinikum Merzig habe die gleichen Schwierigkeiten wie viele Kliniken bundesweit. Man habe sich jetzt unter den Schutzschirm begeben, um die notwendigen Sanierungsschritte zu machen. „Die Mitarbeiter werden ganz normal ihre Lohn- und Gehaltszahlungen erhalten, zum Teil über Insolvenzgeld, später dann wieder vom Klinikum. Die Patienten werden ordnungsgemäß weiter behandelt. Das Klinikum läuft unbeschadet von dem Insolvenzverfahren weiter.“

Die Nachricht von der Insolvenz hätten die Mitarbeiter ruhig aufgenommen, so Lieser. Sie hätten viele Nachfragen zur Situation gestellt und würden daran mitarbeiten, dass das Klinikum weiter existiert.

Gesundheitsminister Jung: "Der Betrieb wird weitergehen"

„Eine Insolvenz ist keine Schließung", sagte der saarländische Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD). "Die Sorgen und Ängste der Beschäftigten und der Bürgerinnen und Bürger nehme ich sehr ernst. Jetzt geht es darum, den Blick nach vorne zu richten: Der Betrieb wird weitergehen.“

Minister Jung: "Wir werden unseren gesetzlichen Verpflichtungen am Standort Merzig gerecht werden"

Das Land werde zusätzliche 50 Millionen Euro zur Investitionsförderung im Doppelhaushalt 2024/25 bereitstellen. Zudem sei der Landkreis gefragt, gute Lösungen für die Zukunft zu finden.

Jung forderte auch den Bund dazu auf, im Vorfeld der Krankenhausreform schnell zusätzliche Mittel zur Betriebskostenfinanzierung der Krankenhäuser zur Verfügung zu stellen.

Lieser glaubt an Merzig

Insolvenzverwalter Jens Lieser sieht das Schutzschirmverfahren als Chance für die SHG-Klinik Merzig. Hier funktionierten viele Sanierungsmechanismen, die außerhalb eines solchen Verfahrens nicht möglich wären. „Es geht nicht darum, ob die Klinik weiter besteht, sondern nur um das Wie.“

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 25.07.2023 berichtet.

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