Im Jahr 2016 hatte Saartoto seinen "Verstärkungsfonds" auf Beschluss seines Aufsichtsrats aufgelegt. Befristet bis 2020 sollten zusätzlich jeweils bis zu 250.000 Euro jährlich in die Kultur und den Sport im Haushaltsnotlageland Saarland fließen.
Schon im Saartoto-Aufsichtsrat, der die Mittel projektbezogen bewilligen muss, hatte Kulturminister und Saartoto-Aufsichtsratsmitglied Ulrich Commerçon (SPD) im November 2016 internen Unterlagen zufolge konkrete Summen für einzelne Projekte genannt. Dem SR hat das Kulturministerium nun eine Liste der über den Verstärkungsfonds unterstützten Projekte inklusive der Fördersummen zukommen lassen.
Musik, Museum, Nachlässe
Im Jahr 2016 gab es demnach insgesamt 185.250 Euro aus dem Verstärkungsfonds für die Kultur. Das Geld floss in sieben verschiedene Projekte. 2017 gab es 162.750 Euro für sechs Projekte. Den größten Posten machte in beiden Jahren mit jeweils 63.750 Euro das neue Pop-Festival aus, das 2017 erstmals stattfand. Außerdem gab es beispielsweise Geld für die Pflege von Künstlernachlässen (30.000 Euro in beiden Jahren) oder das Historische Museum Saar (25.000 Euro in beiden Jahren). Auch das Ministerium selbst kam in den Genuss von Zuschüssen: etwa für den Schulsport oder ein Kulturprojekt an saarländischen Schulen.
Weniger Transparenz beim Sport
Im Sportbereich sind die Geldflüsse weniger transparent. Der Landessportverband für das Saarland (LSVS) zählte am Donnerstag zwar die Bereiche auf, in die Geld floss, nannte aber keine Summen. Laut LSVS ging Geld in jeweils unbekannter Höhe an den Tischtennisspieler Patrick Franziska und Tischtennis-Bundes- und Landestrainer, außerdem in die Bereiche Badminton, Turnen, Leichtathletik, Schwimmen, Triathlon, Rudern und Ringen.
Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten vom 23.02.2018 berichtet.