Real-Märkte melden Insolvenz an

Die Warenhauskette Real hat eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Das betrifft auch die beiden Standorte in Bexbach und Saarlouis. Man suche jetzt nach Interessenten für die Übernahme einzelner Standorte.

Die lange Geschichte der wirtschaftlichen Probleme von Real bekommt ein neues Kapitel: Die nach dem Verkauf etlicher Häuser übrig gebliebene Kette mit 62 Märkten, darunter Bexbach und Saarlouis, hat am Freitag einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Der Betrieb gehe weiter.

Zukunft unklar

Vor zwei Jahren hatte Real schon bundesweit zahlreiche seiner damals 270 Märkte abgeben müssen. Im Saarland hatte sich das bei drei Märkten bemerkbar gemacht. Kaufland hatte die Real-Filialen im Saarbasar Saarbrücken und in Homburg übernommen.

Der Real-Standort Dudweiler ging an Globus. Der Eigentümer, der Finanzinvestor SCP, hatte Real 2022 komplett abgegeben, später aber angesichts der „kritischen wirtschaftlichen Verfassung“ im Mai dieses Jahres wieder übernommen. Bis 2020 hatten die Real-Märkte noch zur Metro-Gruppe gehört.

„Trotz umfassender operativer Verbesserungen konnten zuvor getroffene fehlgeleitete operative Managemententscheidungen vor dem Hintergrund des herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfelds nicht schnell genug korrigiert werden“, teilte das Unternehmen zur jetzt beantragten Insolvenz mit.

Mehr als 5000 Mitarbeiter

Der Antrag biete eine neue Chance auf einen Weiterbetrieb. Man suche jetzt Interessenten für eine Übernahme.

Bundesweit beschäftigt Real in seinen jetzt noch 62 Märkten, die als „Mein Real“ firmieren, mehr als 5000 Mitarbeiter. An den beiden saarländischen Standorten arbeiten rund 150 Menschen.

Verdi kritisiert auch Kommunen

Jahrzehntelanges Missmanagement habe zu der jetzigen Insolvenz geführt, beklagt Verdi-Gewerkschaftssekretär Alex Sauer. Nun müssten wieder die Arbeitnehmer für Fehler des Managements bluten.

Sauer nimmt aber nicht nur die Managerebene in die Pflicht, sondern kritisiert auch die Ansiedlungspolitik der Kommunen. Sie hätten zu viele Ansiedlungen kleinerer Geschäfte und Drogerien zugelassen. Das habe zu einem Verdrängungswettbewerb geführt, unter dem nun auch Real leide.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 29.09.2023 berichtet.

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