Abschlussprüfungen an Gemeinschaftsschulen geändert

Abschlussprüfungen an Gemeinschaftsschulen geändert

Julia Berdin / Onlinefassung: Rebecca Wehrmann   24.06.2025 | 19:45 Uhr

Die Kompetenzen der Schüler besser fördern und den Einstieg ins Berufsleben erleichtern – das ist eines der Ziele der neuen Prüfungsordnung für Gemeinschaftsschulen. Um das zu erreichen, sollen unter anderem Präsentationen bei der Benotung eine größere Rolle spielen.

Der Fokus beim Hauptschul- und Mittleren Bildungsabschluss im Saarland lag bisher auf punktuellen Abschlussprüfungen. Für die Schülerinnen und Schüler bedeutete das bisher einen großen Prüfungsdruck in kurzer Zeit. Das soll sich nun ändern.

Video [aktueller bericht, 24.06.2025, Länge: 2:56 Min.]
Prüfungsordnung für Haupt- und Mittleren Bildungsabschluss reformiert

Verschiedene Bausteine über längere Zeit

Dafür wurden an den Gemeinschaftsschulen im Saarland die Prüfungsordnungen für den Hauptschul- und den Mittleren Bildungsabschluss reformiert. Das sieht die neue Gemeinschaftsschul-Verordnung vor, die Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) vorgestellt hat.

In Zukunft sollen die Leistungen über das Schuljahr verteilt erbracht werden – und nicht mehr punktuell am Ende der Klassenstufe. "Das neue, gestreckte Prüfungsformat, das nun in Kraft treten wird, bedeutet für die Schülerinnen und Schüler keinen Prüfungsdruck in einer einzelnen Woche, sondern es sind verschiedene Bausteine, die sich über einen gewissen Zeitraum hin verteilen und auch unterschiedliche Kompetenzen in den Blick nehmen", sagte Streichert-Clivot.

Individuelle Leistung mit selbstgewähltem Thema

Zudem ist der Abschluss deutlich praxisnäher, denn auch die Berufsorientierung fließt künftig mit ein. Beim Hauptschulabschluss müssen die Jugendlichen im Anschluss an das Schülerpraktikum im ersten Halbjahr von Klassenstufe 9 in einer Präsentationsprüfung zeigen, was sie gelernt haben.

Es folgt eine Projektarbeit im Team, etwa in Natur- oder Gesellschaftswissenschaften. Zwei landeszentrale schriftliche Prüfungen in Deutsch und Mathematik machen die Hälfte der Gesamtprüfung aus. Zuletzt fließt eine individuelle Prüfungsleistung mit ein, deren Thema die Schülerinnen und Schüler selbst wählen können.

Der Mittlere Bildungsabschluss ist analog aufgebaut, mit einer zusätzlichen schriftlichen Prüfung in der ersten Fremdsprache.

Prüfungsordnung greift teilweise schon kommendes Schuljahr

Das neue Prüfungsverfahren für den Hauptschulabschluss greift bereits zum kommenden Schuljahr, das für den Mittleren Bildungsabschluss ein Jahr später. Ziel der neuen Prüfungsordnung ist unter anderem, die Kompetenzen der Schüler besser abzubilden, um ihnen den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 24.06.2025 berichtet.


Mehr zu den Schulen im Saarland

Schulen sollen Lage vor Ort beurteilen
Einheitliche Hitzefrei-Regelung weiterhin nicht in Aussicht
Die nächsten Hitzetage stehen schon vor der Tür und gerade in vollen Klassenzimmern können die hohen Temperaturen zum Problem werden. Doch eine einheitliche "Hitzefrei"-Regelung gibt es im Saarland schon lange nicht mehr. Hier fällen Schulen die Entscheidung.

Bildungsministerium kündigt Regelung an
Handys und Smartwatches sollen an Saar-Grundschulen bald verboten sein
Handys und Smartwatches sollen an saarländischen Grundschulen bald flächendeckend tabu sein. Das Bildungsministerium hat in einem Rundschreiben an die Schulen eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen. Die CDU-Fraktion fordert hingegen eine gesetzliche Regelung. Lehrer und Elternverbände fordern ein einheitliches Vorgehen.

Thema im Bildungsausschuss
Experten wollen mehr und bessere Gewaltprävention an Schulen
Experten fordern eine bessere Koordinierung und mehr Ressourcen in der Gewaltprävention an saarländischen Schulen. Für eine nachhaltige Prävention sei oft nicht genug Zeit, außerdem gebe es zu viele unterschiedliche Angebote. Unterdessen nimmt auch die psychische Gewalt an Schulen zu.

Maßnahmenpaket zur Gewaltprävention
Neue Anlaufstelle für Gewalt an Schulen eingerichtet
Saar-Bildungsministerin Streichert-Clivot hat ein neues Maßnahmenpaket zur Gewaltprävention an Schulen vorgelegt. Neben bereits bekannten Präventions-Angeboten für Lehrer und Schüler soll ab dem kommenden Schuljahr eine Anlaufstelle im Bildungsministerium für alle Betroffenen und deren Angehörige geschaffen werden.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja