Überwachungsaffäre: Detektivkosten zu hoch

Der Homburger Oberbürgermeister Schneidewind hat sich vor Gericht für die Überwachung städtischer Mitarbeiter entschuldigt. Vor dem Landgericht Saarbrücken sagte der SPD-Politiker, er habe damals gedacht, es sei der richtige Weg, um Missstände aufzudecken. Schneidewind muss sich wegen Untreue verantworten.

Die in der Überwachungsaffäre beim Homburger Baubetriebshof von Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind beauftragte Düsseldorfer Detektei Kocks Confidence war offenbar viel zu teuer. Dies wurde am Dienstag im Untreueprozess gegen den SPD-Politiker vor dem Landgericht deutlich. Dort präsentierte ein Wirtschaftsprüfer die Ergebnisse seiner Marktanalyse.

62 Detekteien außerhalb des Saarlandes hatte der Sachverständige angeschrieben, 37 von ihnen gaben ein Angebot ab - jeweils für 1100 Einsatzstunden und 26.000 gefahrene Detektiv-Kilometer. Fazit des Gutachtens: Mit 275.000 Euro netto war Kocks unerreicht teuer. Das zweitteuerste Angebot war 73.000 Euro günstiger, das niedrigste Angebot sogar satte 173.000 Euro.

125 Euro Stundenhonorar statt 70 Euro

Im Mittel wurden tagsüber knapp 70 Euro Honorar pro Detektiv und Stunde fällig - bei Kocks waren es 125 Euro. In einer komplizierten Berechnung kam der Sachverständige zu dem Ergebnis, dass der Stadt vermutlich ein Schaden von 140.000 Euro entstanden ist.

Im Klartext: Alleine ein Preisvergleich mit anderen Detektivbüros hätte die Kosten minimieren können. Stattdessen aber wurde erst gar kein Alternativangebot eingeholt. Schneidewind verließ sich auf die Recherche seines Rechtsamtsleiters. Der hatte gegoogelt und eine Werbeanzeige von Kocks Confidence in einer juristischen Fachzeitschrift entdeckt.

Über dieses Thema wurde auch in den SR-Hörfunknachrichten vom 29.01.2019 berichtet.

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