Renaissance des Kohlestroms ausgeblieben - Strompreis sinkt

Zur Versorgungssicherheit waren im November 2022 auch die saarländischen Kohlekraftwerke wieder aus der Reserve geholt wurden. Zuletzt wurden sie aber nur noch selten benötigt - trotz der Abschaltung der letzten deutschen Atomkraftwerke. Auch der Strompreis ist wieder deutlich gesunken.

Nach einem extrem turbulenten Jahr an den Energiemärkten hat sich die Lage in den vergangenen Monaten deutlich beruhigt. Der Gaspreis hat sich stabilisiert - und in der Folge auch der Strompreis. Zuletzt lag der Großhandelspreis für eine Megawattstunde Strom nach Angaben der Bundesnetzagentur etwa bei 100 Euro und damit wieder auf dem Niveau von August/September 2021.

Mit dazu beigetragen hat auch der geringere Stromverbrauch - er lag den Angaben zufolge im ersten Quartal so niedrig wie noch nie seit 2015 und rund acht Prozent unter dem Vorjahresquartal.

Trotz Marktrückkehr der Kraftwerke weniger Kohlestrom

Um während der Energiekrise die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, waren Ende Oktober vergangenen Jahren deutschlandweit wieder knapp 20 Kohlekraftwerke aus der Reserve geholt worden - darunter auch die drei saarländischen Steinkohlekraftwerke Bexbach, Weiher und Völklingen-Fenne.

"Die Kohlekraftwerke waren deutlich weniger am Netz als erwartet"

Dennoch ist die Stromerzeugung durch Steinkohle im ersten Quartal gesunken. Sie lag laut Bundesnetzagentur deutschlandweit rund 14 Prozent unter dem Vorjahreswert. Und gerade in den vergangenen Wochen wurden die saarländischen Kraftwerke immer seltener benötigt.

Im April wurde in Bexbach, Weiher und Fenne nur noch ein Drittel des Stroms erzeugt wie noch im Spitzenmonat Dezember. Auch dass vor einem Monat die letzten verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet wurden, hat keine spürbaren Auswirkungen - weder auf die Stromerzeugung in den Kohlekraftwerken noch auf den Strompreis. Experten gehen davon aus, dass das Auslaufen der Kernenergie auf Jahressicht durch den Zubau erneuerbarer Energien ausgeglichen werden kann.

Strompreis für Privatkunden sinkt

Die Entspannung an den Energiemärkten bekommen nach und nach auch die saarländischen Verbraucherinnen und Verbraucher zu spüren. Energie SaarLorLux etwa, einer der größten saarländischen Energieversorger, hat bereits angekündigt, die Preise zum 1. Juli zu senken. Die Kunden würden per Post informiert. Auch bei Energis - dem mit Abstand größten Anbieter im Saarland - liegen die Angebotspreise schon wieder deutlich unter der Preisbremse.

Eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox zeigt zudem, dass deutschlandweit der durchschnittliche Neukundenpreis mit etwa 32 Cent pro Kilowattstunde wieder auf das Niveau von November 2021 gesunken ist. Das ist zwar immer noch mehr als Mitte 2021 - aber auch deutlich unter den Spitzenwerten, die im vergangenen Herbst bei rund 70 Cent lagen.

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