Polizei und Rettungskräfte auf der Champs-Elysees in Paris (Foto: TV/AP/dpa)

Polizist bei Schießerei getötet

  20.04.2017 | 22:28 Uhr

Bei der Schießerei auf dem Pariser Prachtboulevard Champs-Élysées ist am Donnerstagabend ein Polizist getötet worden, zwei weitere Beamte wurden verletzt. Weitere Einsatzkräfte erschossen den Angreifer. Die Antiterror-Staatsanwaltschaft hat mittlerweile die Ermittlungen übernommen.

Der Sprecher des Innenministeriums, Pierre-Henry Brandet, bestätigte nach der Tat den Tod eines Polizisten. Er sagte dem französischen Fernsehsender BFMTV, ein Auto habe neben einem Polizeiwagen gehalten, ein Insasse des Autos habe das Feuer vermutlich aus einer automatischen Waffe eröffnet und einen Polizisten getötet. Anschließend habe er nach ersten Informationen versucht, zu Fuß zu fliehen, und habe dabei auf weitere Polizisten geschossen und zwei verletzt. Der Angreifer sei auf der Flucht erschossen worden.

Der Vorfall ereignete sich nahe der Metrostation Franklin Roosevelt. Berichten zufolge, wonach ein zweiter Mann an der Tat beteiligt gewesen sein soll, bestätigten sich bis zum späten Donnerstagabend nicht.

Motiv unklar, Ermittlungen laufen

Ministeriumssprecher Brandet betonte, es sei noch zu früh, um etwas zum Motiv des Angreifers zu sagen. Auch ein Polizeigewerkschafter sagte gegenüber dem Sender BFMTV, derzeit werde weder ein krimineller Hintergrund noch ein Terrorakt ausgeschlossen. Unterdessen hat die Antiterror-Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Dies teilte die Staatsanwaltschaft etwa eine Stunde nach der Tat mit. Staatspräsident François Hollande wollte bei einem Krisentreffen mit Premierminister Bernard Cazeneuve und Innenminister Matthias Fekl über die Lage und das weitere Vorgehen beraten.

Seit November 2015 im Ausnahmezustand

In Frankreich sind vor der Präseidentschaftswahlahl am Sonntag tausende Polizisten und Soldaten im Einsatz. In dem Land gilt seit den islamistischen Anschlägen im November 2015 der Ausnahmezustand. Bei der Anschlagsserie wurden 2015 und 2016 insgesamt 238 Menschen getötet.

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