Radios und Radio-Programm für die Hitlerjugend

„HJ sendet – HJ empfängt“, so lautete das Motto für die Radio-Arbeit der Hitlerjugend. Zwei „reichsweit“ über alle Sender ausgestrahlte Sendungen standen dabei im Mittelpunkt.

Von Axel Buchholz

Jeden Mittwochabend wurde in der NS-Zeit die „Stunde der jungen Generation“ gesendet. Sie sollte der „Schulung“ der Hitlerjugend dienen. Am Sonntagmorgen standen die „Morgenfeier der HJ“ auf dem Programm. Sie diente der „Vertiefung der Weltanschauung und zum religiösen Erleben der Idee“.

Neben diesen Reichssendungen waren zusätzlich regionale HJ-Sendungen bei den einzelnen Reichssendern vorgesehen. Möglicherweise gab es die auch beim Reichssender Saarbrücken. Alle befragten Zeitzeugen haben daran allerdings keine Erinnerung. Im Gedächtnis geblieben sind ihnen nur Produktionen und Auftritte der Rundfunkspielschar, die Bestandteil anderer Programme waren und keine speziellen Sendungen der HJ.

Die HJ-Reichssendungen erreichten das gesamte Radio-Publikum. Die „Stunde der jungen Generation“ am Mittwochabend war aber besonders für den Gemeinschaftsempfang bei HJ-Heimabenden gedacht. Dabei sollte die Schulung durch das Radio noch vertieft werden. Die befragten Zeitzeugen können sich allerdings nicht an solche Heimabende mit Rundfunkempfang erinnern. Ein Grund dafür könnte sein, dass nicht genügend Radio-Apparate  zur Verfügung standen. 1935 wurde „eine großangelegte Aktion zur Rundfunkgeräte-Beschaffung eingeleitet.“ Ihr Ziel: „… die gesamte Hitlerjugend an den Kulturwerten des Deutschen Rundfunks, vor allem an der Schulungsarbeit“ teilnehmen zu lassen. Angeboten wurde vor allem der „Volksempfänger VE 301“.

Zu diesem „Vorzeige-Radio“ in der NS-Zeit schreibt der ehemalige Leiter der SR-Messtechnik Franz Brehm: „Der Volksempfänger VE-301 wurde im August 1933 auf der zehnten deutschen Funkausstellung zum ersten Mal gezeigt. Die Typenbezeichnung „301“ sollte an die nationalsozialistische „Machtergreifung“ am 30. Januar dieses Jahres erinnern.

Das NS-Regime verpflichtete auf Veranlassung des Propagandaministeriums alle deutschen Radiohersteller, dieses Gerät baugleich zu produzieren. Es versprach sich so einen günstigen Preis durch Synergie-Effekte und eine Serienfertigung.
Das Gerät konnte für 76 Reichsmark erworben werden.
Für bessere Markengeräte mussten damals 200 bis 400 RM gezahlt werden. Der Volksemfänger sollte für alle Haushalte erschwinglich sein und dadurch auch dazu beitragen, dass die Radio-Propaganda des Regimes von möglichst vielen Deutschen gehört werden konnte. Die Rundfunkgebühr betrug 2 RM. Im Jahr 1942 soll es bereits ca.16 Mio. Gebührenzahler gegeben haben.


Der „VE 301“ war als Rückkopplungs-Einkreisempfänger ausgelegt und konnte Lang- und Mittelwelle empfangen. Bei der Umschaltung musste jedoch die Antenne umgesteckt werden. Für Techniker: Das Gerät war mit einer Triodeneingangsstufe REN 904 und der Endstufe RES 164 bestückt. Als Diode wurde der Gleichrichter RGN 354 verwendet.

Die Weiterentwicklung des „Volksempfängers“ war der „Deutsche Klein-Empfänger“ (DKE ). Er kam 1935 auf den Markt und wurde für 35 RM angeboten. Auf der Skala des DKE findet man auch Saarbrücken.“
(Zitate aus dem Beitrag „Die Hitlerjugend im Rundfunk“ im „Amtlichen Führer“ für die 12. Große Deutsche Funkausstellung“ 1935 in Berlin)

  

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