Drehstart Tatort "Totenstille" (Foto: Pasquale D'Angiolillo)

"Sehen statt Hören" – Gehörlos im Tatort „Totenstille“

  19.01.2016 | 14:11 Uhr

Im neuen SR-Tatort "Totenstille" geht es um Gehörlose. Die Rollen sind mit Schauspielern besetzt, die tatsächlich gehörlos sind. Bei Dreh ist das nicht so einfach. Wie es der Crew trotzdem gelungen ist den Film ohne Komplikationen abzudrehen, sehen Sie in einem Feature aus der Sendereihe "Sehen statt Hören" am Samstag, 23. Januar, 18.45 Uhr, im SR Fernsehen.

Wenn sich hörende Filmemacher in der Welt der Gehörlosen bewegen, dann übernehmen fast immer Hörende die Rollen Gehörloser. Nicht so beim Tatort: Hier werden in einer Folge des Saarländischen Rundfunks, die am Sonntag, 24. Januar, 20.15 Uhr, im Ersten läuft, alle gehörlosen Rollen wirklich von gehörlosen Darstellern gespielt. Auch die Hauptrolle. Gedreht wird in Saarbrücken – und „Sehen statt Hören“ war dabei.

Benjamin Piwko, Kassandra Wedel und Jessica Jaksa spielen im Saarbrücker Tatort mit. Doch wie hat ihre Zusammenarbeit mit der sonst hörenden Crew am Filmset funktioniert? Klar habe es Schwierigkeiten in der Kommunikation gegeben – doch dank einer Dolmetscherin mussten die Schauspieler nicht ständig von den Lippen ablesen, sondern konnten sich voll und ganz auf ihre Rollen konzentrieren, berichtet Benjamin Piwko.

Dafür sorgten andere Dinge für Diskussionsbedarf: So gab es Passagen, die textlich geändert werden mussten, da man sie nicht 1:1 in Gebärdensprache umsetzen konnte. Und auch sonst stellte sich die Crew des Tatorts noch vor Drehbeginn eine gehörlose Beraterin zur Seite: Die Bloggerin Julia Probst versuchte, dem hörenden Team die Tür in die Gehörlosenwelt zu öffnen. Dabei war ihr vor allem die Vielfältigkeit wichtig – und sie plädierte vehement dafür, dass „echte“ Gehörlose die Rollen spielen. Was dann auch umgesetzt wurde.

Eine Feature aus der Sendereihe "Sehen statt Hören" am Samstag, 23. Januar, 18.45 Uhr, im SR Fernsehen.

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